Der Sohn von US-Präsident Joe Biden, Hunter Biden, steht vor einer Anklage. Sonderermittler David Weiss will bis zum 29. September Anklage gegen den 53-Jährigen erheben, heißt es in einer von US-Medien zitierten Mitteilung des zuständigen Gerichts in Wilmington, Delaware.
Gegenstand der bevorstehenden Anklage soll illegaler Waffenbesitz sein. Eine zuvor geplante Einigung mit der Staatsanwaltschaft scheiterte.
Staatsanwälte haben erstmals im Juni Anklage erhoben
Gegen Biden wird seit mehreren Jahren ermittelt. Im Juni stellten die Staatsanwälte von Delaware formelle Anklagen gegen den Sohn des Präsidenten vor. Er wurde 2018 wegen illegalen Schusswaffenbesitzes angeklagt, weil er beim Kauf der Schusswaffen seine Drogenabhängigkeit verschwiegen hatte. Darüber hinaus warf ihm das Justizministerium vor, die in den Jahren 2017 und 2018 fälligen Einkommenssteuern nicht rechtzeitig gezahlt zu haben.
Gleichzeitig mit der Veröffentlichung der Anklage machten die Staatsanwälte von Delaware auch die Parteien der möglichen Einigung zwischen den beiden öffentlich: Damals hieß es, Hunter Biden habe sich bereit erklärt, sich der Steuerverbrechen schuldig zu bekennen und stimmte zu, einer Anklage zu entgehen. Eine Verhandlung und eine mögliche Gefängnisstrafe wegen Waffenverbrechen. Bei einer Anhörung Ende Juli lehnte ein Richter die Vereinbarung jedoch ab und stimmte ihr nicht zu. Mitte August gewährte Generalstaatsanwalt Merrick Garland zudem die Unabhängigkeit des Sonderstaatsanwalts Weiss, des ermittelnden Staatsanwalts.
Republikanischer Einsatz von Ermittlungen
Die Ermittlungen und der mögliche Prozess gegen Hunter Biden könnten sich auch auf den Wahlkampf auswirken. Joe Biden will 2024 erneut antreten. Tatsächlich haben die Ermittlungen gegen seinen Sohn nichts mit dem Präsidenten zu tun. Republikaner haben die Bidens jedoch wiederholt als kriminelle Familie bezeichnet. In der Vergangenheit hat der Präsident Angriffe auf sich und seine Familie als Verleumdungskampagne abgetan.