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Der Trost der Dinge – Die Kunst von Orhan Pamuk in Dresden

„Orhan Pamuk. Der Trost der Dinge“ in Dresden
Orhan Pamuk, türkischer Literaturnobelpreisträger.

Nobelpreisträger Orhan Pamuk wird mit seinen Werken sechs Monate lang als bildender Künstler bei der Ausstellung Alte Meister in Dresden zu Gast sein. Für die Ausstellung „Der Trost der Dinge“ hat er 41 der 78 sogenannten Kabinette im berühmten „Museum der Unschuld“ in Istanbul rekonstruiert und unter Verwendung von Gegenständen aus der Staatlichen Kunstsammlung Dresden (SKD) völlig neue Kabinette geschaffen. Wie SKD im Vorfeld der Ausstellungseröffnung am Donnerstag bekannt gab, ist die Präsentation ein wichtiger Auftakt einer mehrjährigen Reihe von Projekten, die darauf abzielen, das Verständnis für die vergangene und gegenwärtige Kunst und Kultur der Türkei zu vertiefen.

Die Collage aus Objekten, Bildern und Texten ist das erste Werk dieser Art, das Pamuk, einer der bedeutendsten lebenden Romanautoren, seit der Einweihung des Istanbuler Museums geschaffen hat. In dem Buch geht es darum, wie Objekte Trost spenden, aber auch um Themen, zu denen er seit vielen Jahren forscht: Kulturwandel, Okzidentalismus und Orientalismus, Romane und Erinnerung, die Rolle von Museen. Für den 71-Jährigen sei klar gewesen, dass „der ganz besondere Wert von Museen in der Beziehung zwischen den Exponaten und ihrem Verhältnis zu den Menschen und ihren Gedanken und Anliegen liegt“. „Das nenne ich die Kraft der Dinge – eine tröstende Kraft gegen den Lauf der Zeit.“

Im Bronzeskulpturenkabinett des Palastes können Sie auch Pamuks bisher unveröffentlichte Fotos sehen. Sie zeugen von seinen Experimenten, bei denen er die Anordnung kleiner Gegenstände auf einem Tisch aufzeichnete und damit einen seiner kreativen Entdeckungsprozesse offenbarte. Laut SKD wird die Ausstellung außerdem von Mai bis Oktober 2024 im Lenbachhaus in München und von November 2024 bis Frühjahr 2025 im DOX Center for Contemporary Art in Prag stattfinden.

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