Ein Vorschlag für strengere EU-Führerscheinvorschriften hat im EU-Parlament heftige Debatten ausgelöst. Dabei handelt es sich um eine Initiative der französischen Grünen-Abgeordneten Karima Delli, die vorsieht, dass Autos künftig eine grundsätzliche Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 km/h haben, beispielsweise für Fahranfänger.
Daly fordert außerdem obligatorische ärztliche Untersuchungen, um die „körperliche und geistige Gesundheit“ der Fahrer sicherzustellen. Dies wurde von deutschen EU-Vertretern, darunter auch den Grünen, ausdrücklich kritisiert.
Gegenwind aus Deutschland
Bundesverkehrsminister Volker Weising (FDP) machte am Mittwoch deutlich: „Das ist ein klares Zeichen dafür, dass Deutschland einem solchen Vorschlag nicht zustimmen wird.“ Um die Sicherheit von Fahranfängern weiter zu verbessern, setzt Deutschland auf Führerscheine und Hilfsmittel zum begleiteten Fahren ab 17 Jahren. Wyssing sagte, sein Haus sei entschieden gegen die Einführung obligatorischer Gesundheitstests.
„Frau Daleys Vorschlag ist ein einheitliches Verbotssystem.“ „Sie ist gegen individuelle Mobilität“, sagte der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke am Mittwoch. Er kritisierte an dem Vorschlag unter anderem, dass Fahranfängern künftig Nachtfahrten verboten werden könnten und sie keine Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 1,8 lenken dürften Tonnen.
Viele nutzen Transporter, zum Beispiel für Umzüge, würden tabu werden. „Als CDU und CSU unterstützen wir diesen Unsinn nicht“, sagte Giesecke. EU-Abgeordneter Jan-Christoph Oetjen (Liberale Demokraten) betonte: „Als Liberaldemokraten werden wir alles dafür tun, dass diese unsinnigen Vorschläge nicht in den Gesetzestext aufgenommen werden.“
Sorgen der Grünen
Der Gegenwind kommt nicht nur aus der politischen Konkurrenz. Auch die deutsche Grünen-Abgeordnete Anna Depanay-Grünenberg kritisierte ihre Parteikollegen. Dies sagte eine Verkehrspolitikerin: „Als die Als deutsche Grüne Partei haben wir von Anfang an starke Bedenken aus deutscher Sicht geäußert. „Mit einer Führerscheinrichtlinie Defizite bei Sicherheitsstandards und Klimapolitik ausgleichen zu wollen, ist problematisch.“
Auch Thomas Rudner, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, nimmt Frankreichs Vorschlag von Kollegen nicht ernst : Es sei widersprüchlich, die Gewichtsgrenze für den Pkw-Führerschein der Klasse B um 1,8 Tonnen zu senken, gleichzeitig aber 17-Jährige 40-Tonnen-Lkw fahren zu lassen, da es keine Lkw-Fahrer gebe. Das macht überhaupt keinen Sinn, wird wahrscheinlich lebensgefährlich sein! „
Abstimmung im Verkehrsausschuss
Nach Angaben des Europäischen Parlaments wird der Verkehrsausschuss im Dezember über den Vorschlag abstimmen. Es ist fraglich, ob der Vorschlag des französischen Abgeordneten Daley mehrheitlich unterstützt werden kann. Auto Die Überarbeitung der Führerscheinanforderungen basiert auf einem März-Vorschlag der Europäischen Kommission.
Das Europäische Parlament, das auch an der Gesetzgebung beteiligt war, sondiert derzeit seine Position zu dem Thema, aber nationale Regierungen und EU-Länder Auch der Verabschiedung der neuen Regeln muss letztlich zugestimmt werden. Eine abschließende Abstimmung über die neuen Regeln im Parlament ist nach Angaben der SPD für März geplant.