Eine Entscheidung über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine könnte laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius etwa ein bis zwei Wochen dauern. „Wenn es noch ein, zwei Wochen dauert, bis eine Entscheidung getroffen ist, dann sei es so“, sagte der SPD-Politiker auf der ersten Westfälischen Friedenskonferenz in Münster. Das bedeutete jedoch keineswegs, dass die Bundesregierung zögerte. „Dieses Maß an Vorsicht muss die Bundesrepublik Deutschland an den Tag legen, auch wenn es für unsere ukrainischen Freunde schwer nachvollziehbar ist.“
Deutschland muss die Konsequenzen jedes Schritts abwägen. Der Minister sagte, die Marschflugkörper hätten eine größere Reichweite als alle anderen bisher gelieferten Waffen und seien ein „hochkomplexes Industrieprodukt“. „Wir reden hier nicht von Kaffeemaschinen-Programmierung.“ In Deutschland gebe es „ungefähr 500 davon“. Die Hälfte davon ist nicht auf dem neuesten Stand. Die andere Hälfte muss aktualisiert und programmiert werden.
Die Ukraine benötigt seit langem Taurus-Marschflugkörper. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich diesbezüglich zurückhaltend – möglicherweise, weil er ausschließen will, dass ein Angriff auf russisches Territorium zu einem russischen Vergeltungsschlag führen könnte.
