Die offenen Stellen in der öffentlichen Verwaltung des Landes Berlin sollen künftig schneller besetzt werden. Finanzsenator Stefan Evers (CDU) sagte am Dienstag, Ziel der Maßnahme sei es, geeigneten Bewerbern einen beschleunigten Einstieg zu ermöglichen. Dabei sind Operationen, die bis zu acht Monate dauern, keine Seltenheit. Das bedeutet, dass der Staat für einige Bewerber nicht sehr attraktiv ist. Daher ist es wichtig, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern bessere Lösungen zu finden, um beispielsweise den Prozess zu beschleunigen.
Das Projekt ist Teil des Personalentwicklungsplans 2030, den der Senat am Dienstag beschlossen hat. Darüber hinaus werden eine Reihe weiterer Ideen aufgeführt, um angesichts des Fachkräftemangels mehr Menschen für die Arbeit in der Landesverwaltung zu gewinnen.
Zu diesen Projekten gehören die schrittweise Anpassung der Bezüge im öffentlichen Dienst in Berlin an das Bundesniveau, die Modernisierung des Dienstrechts für mehr Flexibilität beim Personaleinsatz und die systematische Weiterbildung der Mitarbeiter.
Darüber hinaus sollen Digitalisierung und künstliche Intelligenz dazu beitragen, Verwaltungsprozesse und Dienstleistungen zu verbessern. Es gibt auch Pläne, Wohnraum für neue Mitarbeiter zu kaufen oder zu bauen. Evers kündigte nächsten Monat das sogenannte Mitarbeiterwohnungskonzept an.
Hintergrund des Personalentwicklungsplans ist der Fachkräftemangel und die Entwicklung der Bevölkerung. Im Januar 2022 beschäftigten die Berliner Landesdienste 130.418 Menschen in 121.269 Vollzeitstellen, wie aus einer im April veröffentlichten Meldung der Finanzverwaltung hervorgeht. Bis 2031 werden etwa 43.000 Arbeitnehmer von 41.000 Vollzeitstellen altersbedingt in den Ruhestand gehen, also ein Drittel. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Bewerber.
Evers sagte, dass der öffentliche Sektor Berlins der attraktivste Arbeitgeber der Stadt sein müsse. Berlin steht bei der Personalbeschaffung in einer starken Konkurrenz durch Bundesbehörden und private Unternehmen. Evers sagte, er halte es für realistisch, dass die Zahl der Nationaldienstmitarbeiter in Zukunft nicht so aktiv sein werde wie derzeit geplant. 7.600 Stellen wurden besetzt.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bewertete den Senatsplan positiv. GDP-Landeschef Stephan Weh sagte, es zeige, dass der Senat den über die Jahre gewachsenen Handlungsbedarf endlich erkannt habe und bereit sei, gegenzusteuern. „Bundesgrundgehälter, Mitarbeiterunterkünfte, flexible und sich weiterentwickelnde Karriereregelungen und Entwicklungsmöglichkeiten sind wichtige Punkte, die das Leben jetzt erfüllen müssen.“