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Angeblich hat er elf Autos sein Eigen nennen dürfen, unter anderem zwei McLarens, zwei BMWs sowie einen Lamborghini, zudem hat er vier weitere Luxusautos geleast. Für seine Reisen hat er vermutlich überwiegend Privatjets in Anspruch genommen. Seine Immobilie mit Seeblick im kanadischen Ontario hat ihn monatlich vermutlich 45.000 US-Dollar verschlungen. Darüber hinaus wird behauptet, dass er auch Goldbarren und Luxusuhren angehäuft hat. Gemeint ist Aiden Pleterski, ein 23-jähriger Kanadier, der in der Kryptobranche eine Menge Geld gemacht hat und inzwischen offenbar alles verloren hat.

Bisher keine Luxusuhr für über 600.000 gehabt

Wie komfortabel Pleterski tatsächlich gelebt hat, verdeutlicht die folgende Passage: Angesprochen darauf, ob er jemals eine Patek-Philippe-Uhr besessen hat, sagte Pleterski erst einmal, dass er noch keine einzige Luxusuhr dieser Marke in seinem Besitz hatte. Außerdem erklärte er, niemals eine teure Uhr besessen zu haben, deren Preis über 600.000 US-Dollar hinausging. Der Haken an der ganzen Geschichte ist jedoch, dass die von dem 20-Jährigen ausgegebenen Gelder – auch öffentlichkeitswirksam – nicht ihm gehören. In den letzten Jahren hat Pleterski, auch bekannt als Crypto King, einen Haufen Geld eingestrichen. Ein Großteil der Summe wurde in den Handel mit Kryptowährungen gesteckt, wodurch sich sein Vermögen kontinuierlich vermehrt hat.

Nun soll Pleterskis Firma AP Private Equity Limited nach Angaben von CBC Toronto gegenüber mehr als 140 Investoren mindestens 35 Millionen US-Dollar schulden. Die betroffenen Anleger haben gegen den Krypto-Unternehmer eine Klage eingereicht. Allerdings scheint nicht ansatzweise so viel Geld vorhanden zu sein, um die Forderung zu bezahlen.

Wo ist das viele Geld geblieben?

Die Behörden haben inzwischen eine Reihe von Luxusautos im Gesamtwert von gerade einmal 2 Millionen US-Dollar sicher gestellt. Wo befindet sich das restliche Geld? Ungeachtet seines extravaganten Lebensstils ist Pleterski nicht mit so vielen Millionen aus dem Schneider, wie Norman Groot, ein auf Betrugsopfer spezialisierter Ermittler, gegenüber CBC Toronto erklärte. Er gibt an, die meisten der ihm zur Verfügung gestellten Finanzmittel Ende 2021 und Anfang 2022 durch eine ganze Reihe von Fehlgeschäften auf dem abwärts tendierenden Kryptomarkt eingebüßt zu haben. Er kann das nicht beweisen, da er keinerlei Unterlagen über seine Schulden oder Zahlungen führt, berichtet der Kanadier.

Wieso legten die Investoren so viel Geld an?

Somit dürfte das Geld für die Anleger futsch und verloren sein. Bleibt die Frage, aus welchem Grund die Anleger den jungen Mann mit derart viel Geld regelrecht zugeschüttet haben. Er selbst hat nach eigenen Angaben schon als Jugendlicher einen Haufen Geld mit dem Krypto-Handel verdient. Dabei haben hauptsächlich Bekannte und Freunde profitiert.

Im Anschluss hat er Anzeigen in Online-Zeitungen aufgegeben, die einem redaktionellen Artikel sehr nahe kommen. Darin hat er beispielsweise im Daily Caller sich selbst und sein vermeintliches Trading-Talent angepriesen und für entsprechende Finanzspritzen Werbung gemacht.

Alle zwei Wochen ein Gewinn von bis zu 20 Prozent?

Die Anleger mussten einen bestimmten Geldbetrag zur Verfügung stellen, so dass Pleterski damit arbeiten konnte. Die Einzahlung ist sicher und wird sogar im Misserfolgfall zurückbezahlt, so lautet das falsche Versprechen. Im Gegenzug versprach Pleterski, dass er 30 Prozent des Umsatzes behalten und die Anleger 70 Prozent bekommen würden. Gemäß den jeweiligen Vereinbarungen sollten alle zwei Wochen zwischen zehn und 20 Prozent zurückfließen.

Diejenigen, die dies für unrealistisch halten, haben natürlich Recht. Derartige Renditechancen sind, wie Groot erklärte, auf dem freien Markt nicht zu erzielen. Bestenfalls kann man den Anlegern die Stimmung eines Goldrausches zuschreiben. Dieser war im vergangenen Jahr bei der Preisexplosion der meisten Kryptowährungen zu beobachten.

Das meiste Geld verloren

Und dennoch: Wenn eine Sache zu schön klingt um wahr zu sein, dann ist die Chance sehr gering, dass sie wirklich wahr ist, so Groot in seiner Warnung. Das meiste Geld wird wohl einfach verloren gehen. Besonders ärgerlich trifft das diejenigen Investoren, deren Einlagen mit eigenen Krediten finanziert wurden.

Zu seiner Verteidigung sagte Pleterski, dass er noch ziemlich jung war. Darüber hinaus empfindet er die Forderungen der Anleger als “maßlos übertrieben”.

Quelle: www.t3n.de

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