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Der schmerzhafte Abschied von Lambrecht und die zweite Chance von Scholz

Lambrecht und Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz muss über die Nachfolge an der Spitze des Verteidigungsministeriums entscheiden: Christine Lambrecht gibt auf.

Das ist ein schmerzhafter Abschied. Nur fünf Sätze lang war die schriftliche Erklärung von Christine Lambrecht, mit der sie per E-Mail ihren Rücktritt als Verteidigungsministerin ankündigte. Das Zentrum schrieb: „Die monatelange mediale Aufmerksamkeit auf mich hat kaum eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Entscheidungen im Interesse der deutschen Bürger zugelassen.“

Mit anderen Worten Mit anderen Worten : Die Medien sind schuld, zumindest in Lambrechts Welt. Mit diesen Verkaufsstellen möchte der scheidende Minister lieber nichts zu tun haben. Sie hat kein Statement vor der Kamera abgegeben, wie sie es normalerweise tut. Erster Tauchgang. Eine bizarre Amtszeit voller Bankrott und Unglück findet ein bizarres Ende.

Scholz trank zuerst ein Bier in der Brauerei „Gold Ochsen“

Durchgefallen ist der langjährige Pfarrer von Bundeskanzler Scholz, der ihn kurz vor Weihnachten sogar als „erstklassig“ lobte Scheitern und Chance zugleich. Der Verlust war, weil er sich für Lambrecht entschieden hatte. Eine zweite Chance, denn mit personellen Veränderungen könnte er vielleicht den stagnierenden Turnaround der Wehrmacht wieder in Gang bringen.

Erstens lässt er sich nicht aus der Routine heraus. Wie geplant reiste er nach Ulm und trank im Gärkeller der Brauerei „Gold Ochsen“ eine ganze Flasche Bier – als wäre nichts gewesen. Zunächst lässt er Fragen zu Lambrecht aus ihm herausspringen. Er praktizierte dies, als er am Wochenende ein LNG-Terminal in Lubmin eröffnete.

Der Nachfolger wird „bald allen bekannt sein“

Erst bei seinem Besuch beim Rüstungskonzern Hensoldt zollt er Bundeskanzlerin Lambrecht seinen „großen Respekt“ und bedankt sich dafür die Arbeit, die sie tut. Dann sagte er, er habe “klare Vorstellungen”, wie es weitergehen solle. „Bald allen bekannt.“ Das soll heißen: Möglichst noch vor der SPD-Fraktionssitzung am Dienstagnachmittag und der nächsten Kabinettssitzung am Mittwochvormittag.

Das Verteidigungsministerium bereitet sich auf die Übergabe am Mittwoch vor. Am Donnerstag kam es zu den ersten Terminen der Neuankömmlinge: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin war zu einem Auftakttreffen des ukrainischen Ally Arms Summit auf dem US-Stützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein in der Stadt.

Die Spekulationen nehmen noch nicht zu

Die Spekulationen über einen Nachfolger sind am Montag nicht wirklich gewachsen. Auch fünf Namen wurden genannt – drei Männer und zwei Frauen:

– Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt, einer der engsten Vertrauten von Scholz, mit dem er nach 20 Jahren Zusammenarbeit auch schwer zurechtkam Teil mit ihm, der im Regierungshauptquartier arbeitet.

– Arbeitsminister Hubertus Heil, den Scholz vor einem Jahr als erfahrenes “Schlachtross” in sein Kabinett holte, gilt in Verteidigungsfragen als wenig versiert.

– Lars Klingbeil, der Sohn eines Soldaten, ist verteidigungspolitisch in Bestform, wurde aber erst vor einem Jahr SPD-Vorsitzender – auch ein großer Job.

– Eva Högl, Verteidigungskommissarin für Soldaten und Wunschkandidatin einiger Verteidigungsexperten.

– Siemtje Möller, heute Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, kennt sich mit Geräten aus, ist aber noch nicht lange in der Branche

Oder ist es Herr oder Frau X ? “Bild” berichtete am Nachmittag, dass Schmidt, Klingbel und Haier die Wahl verpasst hätten. Högl wird wahrscheinlich nicht, schrieben andere Verkaufsstellen. Bisher hat Schultz mit seinen Personalentscheidungen gute Arbeit geleistet und nichts vorzeitig durchsickern lassen. Wenn er sein Ministerteam nach den Koalitionsgesprächen Ende 2021 vorstellt, bleiben diese Entscheidungen bis zu einer formellen Vorstellung einem kleinen Kreis vorbehalten. Das will er jetzt beibehalten.

Verbündete setzen auf deutsche Führung

Auf jeden Fall muss diesmal die Entscheidung stimmen. Das ist Europas Krieg. Kaum ein Kabinettsposten ist so wichtig wie dieser. Hier geht es darum, Milliarden Euro sinnvoll auszugeben und die Bundeswehr an die neue Bedrohungslandschaft anzupassen.

International sind die Erwartungen an Veränderungen an der Spitze des Verteidigungsministeriums hoch. „Ich hoffe, dass Ihr Nachfolger den nötigen Status hat, um Deutschland bei der Führung in der Nato zu helfen“, sagte Ben Hodges, der frühere Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, dem „Stern“. Die erste Schmelztiegel für den neuen Minister steht am kommenden Freitag an, wenn es in Ramstein um die Frage geht, ob die Ukraine den Kampfpanzer Leopard 2 bekommen soll.

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