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Der Politikexperte Marschall stellt fest, dass die Partei Alternative für Deutschland (AfD) im Ruhrgebiet fest etabliert ist.

Die jüngsten Erfolge der AfD in NRW, insbesondere im Ruhrgebiet, sind besorgniserregend. Diese Situation hängt auch mit der Schwäche der SPD zusammen.

Blick von der Abraumhalde Rheinelbe in Gelsenkirchen.
Blick von der Abraumhalde Rheinelbe in Gelsenkirchen.

Europäische Union - Der Politikexperte Marschall stellt fest, dass die Partei Alternative für Deutschland (AfD) im Ruhrgebiet fest etabliert ist.

Die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat in der Ruhrregion und ländlichen Gebieten von Nordrhein-Westfalen erhebliche Fortschritte gemacht, sagt der Politikwissenschaftler Stefan Marschall aus Düsseldorf. Dies zeigte sich an den beeindruckenden Ergebnissen der Partei in Städten wie Gelsenkirchen, Herne, Bottrop und Oberhausen, sowie im Märkischen Kreis. Die AfD erzielte ihr bestes Ergebnis im Bundesland mit 21,7% in Gelsenkirchen.

Marschall weist darauf hin, dass die Ruhrregion, die früher der Stützpunkt der Sozialdemokratischen Partei (SPD) war, dies nicht mehr ist. Die SPD belegte den ersten Platz in Kreisen und Stadtstaaten nur in Herne. In Duisburg, Gelsenkirchen, Bottrop und Oberhausen setzte sich die Christlich Demokratische Union (CDU) gegen die SPD durch.

Marschall glaubt, dass die SPD etwas von ihrem Wählerstamm abgerückt ist. "Vielleicht auch weil unklar ist, wer tatsächlich die SPD in Nordrhein-Westfalen repräsentiert", sagt er. Die Partei konnte dieses Problem durch Personalwechsel nicht lösen. Die AfD hingegen gewinnt an Einfluss in der Ruhrregion und wird als "eine Partei für Arbeiter und die Arbeiterklasse" angesehen - eine traditionelle Wählerbasis der SPD. Die SPD ist in einer schwierigen Situation nicht nur gegen die CDU, sondern auch gegen die Grünen.

Marschall sieht das SPD-Regime in Nordrhein-Westfalen als nicht sichtbar und anerkannt an. "Es gibt einen erheblichen Defizit an Personen oder Themen, die Menschen erreichen können", sagt er. Die stärkste Landesvereinigung, NRW-SPD, war erst vor kurzem wieder an der Spitze der Partei und Fraktion nach der Landtagswahl 2022.

Marschall glaubt, dass die CDU von ihrem Sieg in Nordrhein-Westfalen profitieren wird. In der schwarzen-grünen Landesregierung könnten die erheblichen Verluste der Grünen zu einer "schwierigen Situation" führen. Die Grünen erlitten einen "großen Schlag" mit ihrem zehnprozentigen Stimmenverlust. Allerdings zweifelt Marschall an, dass dies zu Spannungen auf Landesebene führen wird.

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