Der Ölriese Abu Dhabi National Oil Co. erwägt die Übernahme von Wintershall
BASF hält 73 % der Anteile am deutschen Ölkonzern Wintershall Dea. Doch die Gruppe denkt über einen Verkauf nach und findet möglicherweise einen Käufer in Abu Dhabi. Berichten zufolge erwägt Adnoc eine Übernahme, wie es auch beim Leverkusener Kunststoffkonzern Covestro der Fall ist.
Es wird berichtet, dass Adnoc, ein Ölkonzern aus dem Emirat Abu Dhabi, ein Übernahmeangebot für Wintershall Dea, einen von BASF kontrollierten Ölkonzern, prüft. Das arabische Unternehmen, das seine globale Präsenz nun durch große Akquisitionen ausbauen will, prüft seit einiger Zeit ein Übernahmeangebot von Wintershall, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das deutsche Unternehmen könnte einen Wert von mehr als 10 Milliarden Euro haben. BASF ihrerseits hat mit Beratern über den Verkauf ihres 73-prozentigen Anteils an Wintershall gesprochen. Die restlichen Anteile an Wintershall werden von der Investmentgesellschaft LetterOne des Investors Mikhail Fridman gehalten.
Das britische Öl- und Gasunternehmen Harbor Energy ist ebenfalls einer der Interessenten, die Wintershall Dea inspizieren, berichtete die Agentur. In dem Bericht heißt es, dass von der Abu Dhabi National Oil Company und der BASF keine Kommentare eingegangen seien. Wintershall war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Harbor Energy lehnte eine Stellungnahme ab. Wintershall Dea entstand im Mai 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG.
Wintershall Dea ist zuletzt in tiefe Verluste geraten. Wie das Unternehmen Ende Oktober mitteilte, lag der endgültige Verlust bei 535 Millionen Euro. Nach der Schließung des russischen Betriebs, der zuletzt rund 50 % der Gesamtproduktion ausmachte, begann der Konzern mit Kostensenkungen. Im September wurde bekannt gegeben, dass weltweit etwa ein Viertel der mehr als 2.000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Betroffen sind rund 300 Arbeitsplätze in Deutschland.
Adnoc hat ein Übernahmeangebot in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar für den Leverkusener Kunststoffkonzern Covestro abgegeben und befindet sich in Gesprächen mit der österreichischen OMV über die Fusion ihrer Petrochemiesparte Borealis und Borealis Borouge. Auch in Afrika strebt der Ölmulti Akquisitionen an.
Quelle: www.ntv.de