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Der Landtag weist die Forderung nach einem Stopp des Straßenneubaus zurück

Reinhard Meyer
Reinhard Meyer (SPD), Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern.

Einzig die Grünen fordern eine Überprüfung bereits beschlossener Straßenbauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern und einen Stopp klimaschädlicher Projekte. Am Donnerstag lehnte der Schweriner Landtag den entsprechenden Antrag im Votum aller anderen Fraktionen ab. Während der Debatte stellten mehrere Redner fest, dass die Einwohner mehrerer Städte die Umgehungsstraße wollten. Auch im ländlichen Raum sind viele Menschen auf das Auto angewiesen und erwarten ein gut ausgebautes Straßennetz.

Die Fraktion der Grünen hat in ihrem Antrag ein Moratorium für geplante Straßenbauvorhaben in Mecklenburg-Vorpommern im Bundesverkehrsplan 2030 gefordert. Diese werden ausgesetzt, bis die Landesregierungen eigene Klimaschutzziele für den Verkehrssektor festlegen. Neue Straßenbauprojekte sollten nur umgesetzt werden, wenn sie diese Ziele nicht verletzen.

„Wir setzen auf Vermeidung und Erhalt“, betonte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Jutta Wegner. Dieses Geld sollte in die Renovierung von Brücken und bestehenden Straßen fließen, nicht in fragwürdige Neubauprojekte. Darüber hinaus muss das Ziel einer klimafreundlichen Verkehrswende konsequent verfolgt werden. „Wir müssen etwas tun, um den Verkehr zu vermeiden oder ihn auf öffentliche Verkehrsmittel, Schienen und Fahrräder umzuleiten”, sagte Wegner. Andererseits sagte Wegner, wenn Sie „neue Straßen säen, ernten Sie zusätzlichen Verkehr”, obwohl er dies einräumte Umwege nötig in Orten wie Mirow.

Eine umfassende Prüfung der Vorhaben im Bundesverkehrswegeplan hat laut Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) deren Notwendigkeit bestätigt. „Jetzt gibt es ein Protokoll, auf das sich alle verlassen“, sagte er. Kommunen können aber auch ohne freiwillige Umgehung agieren, wie es in Sternberg geschehen ist. Straßen und Schienen sind für die wirtschaftliche Lebensfähigkeit eines Landes unerlässlich. Er äußerte die Hoffnung, dass die Planung und Umsetzung des Projekts so schnell wie möglich vorankommen können. Das Tempo beim Bau von Flüssiggasterminals ist ein Beispiel.

Nach ersten Informationen des Verkehrsministeriums Mecklenburg-Vorpommern wurden bereits rund 30 Umgehungsstraßen und neue Ortsverbindungen und Tangenten gebaut. Allein die Kosten dafür belaufen sich auf rund 800 Millionen Euro. 20 Umfahrungen im neuen Bundestrassenplan priorisiert. Die Investitionskosten werden auf 316 Millionen Euro geschätzt, könnten aber aufgrund von Preiserhöhungen höher sein.

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