Matteo Messina Denaro, Italiens lange gesuchter Mafiaboss, ist gestorben. Der 61-jährige Mann starb in einer Gefängnisklinik in der mittelitalienischen Stadt L’Aquila an Krebs. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Der sizilianische Mafia-Boss wurde erst Mitte Januar verhaftet, nachdem er drei Jahrzehnte lang auf der Flucht war. Damals wollte er sich unter einem Pseudonym in einer Privatklinik in Palermo, der Hauptstadt Siziliens, wegen Darmkrebs behandeln lassen.
Der Gesundheitszustand des Verbrechers hat sich in den letzten Tagen dramatisch verschlechtert. Am Freitagabend gab der behandelnde Arzt bekannt, dass Messina Denaro in ein irreversibles Koma gefallen sei, aus dem er nie wieder aufwachen würde. Auf eigenen Wunsch wurde die Lebenserhaltung eingestellt.
Als Mitglied der Cosa Nostra soll Messina Denaro Dutzende Morde begangen oder organisiert haben, unter anderem an den Mafia-Parteijägern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die 1992 weltweit Schlagzeilen machten. Seit seiner Festnahme wurde er zwei Mal operiert, zuletzt im August. Er unterzog sich auch einer Chemotherapie. Italienischen Medienberichten zufolge verabschiedete sich die Familie in den vergangenen Tagen von ihm.