Der Hauptverdächtige von Veritz soll ein kaiserlicher Bürger sein
Nach dem 34-Stunden-Einsatz im Dorf Brandenburg-Vielitz bleiben viele Fragen offen. Auslöser war nach vorläufigen Erkenntnissen, dass der Hauptverdächtige die Einschulung des Kindes nicht wollte. Beiträge in den sozialen Medien zeigen, warum er das denkt.
Nach einem 34-stündigen Einsatz von Polizei und zahlreichen Spezialkräften im brandenburgischen Vieritz kamen nach und nach erste Hintergrundinformationen zur Tat und den Hauptverdächtigen ans Licht. Der Mann soll dem sogenannten Imperial Citizen-Milieu angehören. Der Hintergrund dieser groß angelegten Aktion soll mit der Nichterfüllung der Schulpflicht durch Kinder zusammenhängen.
Die Entscheidung wurde nach Angaben der Polizei vom Amtsgericht auf Anraten des Jugendamtes getroffen. Es gab Anklagen wegen Kindesgefährdung. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll sich der Hauptverdächtige, Eugene W., geweigert haben, seine Kinder in der Schule anzumelden. Laut Bild verweigerte der Hauptverdächtige den Mitarbeitern des Jugendamtes den Zutritt zum Haus und rief daraufhin die Polizei. Die Mutter seines Kindes, das Kind selbst und sein Bruder sollen sich im Nachbarhaus aufgehalten haben.
Letzterer wurde überwältigt und festgenommen, nachdem er am Freitag bewaffnet vor dem Haus eingetroffen war. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl erlassen. Die Polizei teilte dem RBB mit: „Der Tatverdächtige wurde in die Justizvollzugsanstalt Wriezen gebracht.“ Die Mutter konnte in der Nacht zum Freitag und Samstag mit dem Kind das Heim verlassen und das Kind dem Jugendamt übergeben. Anschließend gab W. mehrere Schüsse ab und verbarrikadierte sich. Die Polizei schoss zurück. „Der Mann, der auf die Beamten und Kollegen vor Ort geschossen hat, hat entsprechend reagiert“, sagte Polizeisprecherin Kerstin Schröder. „Ich werde den Schusswechsel nicht zeitlich begrenzen, sondern den Schusswechsel zeitnah veranlassen.“ Während des gesamten Einsatzes. „
Nach Angaben der Polizei reagierte der Mann aggressiv. Die Beamten konnten keinen Kontakt zu ihm herstellen. SWAT-Teams machten sich am Sonntag gegen 12:30 Uhr langsam auf den Weg zum Gebäude und fanden ihn tot auf dem Dachboden des Gebäudes. Ärzte können nur den Tod erklären. Eine Obduktion soll nun klären, ob W. von der Polizei erschossen wurde oder Selbstmord begangen hat.
Militärfotos und kaiserliche Bürgerideologie
Eugene W. soll in den sozialen Medien als Fan des russischen Diktators Josef Stalin aufgetreten sein, berichtete Bild. Auf Facebook und Instagram soll es zahlreiche Fotos von ihm geben, auf denen er Waffen, Kampfflugzeuge und Militärfahrzeuge zur Schau stellt. Außerdem sollten Fotos seines eigenen Militärdienstes und das Staatswappen der Russischen Föderation gezeigt werden. Außerdem soll er in dem Post behauptet haben, die Bundesrepublik sei noch immer ein besetztes Land. Diese Erzählung ist von zentraler Bedeutung für die Kaiserschloss-Szene. Sie behauptete, das Deutsche Reich bestehe nach 1945 weiter, weil es nach dem Zweiten Weltkrieg keinen wirklichen Friedensvertrag gebe und Deutschland keine Verfassung habe.
Szenemitglieder nahmen dies zum Anlass, ihre eigenen Regeln und Gesetze zu erlassen und sogar Ausweisdokumente auszustellen, um sich jeglicher Gerichtsbarkeit in Deutschland zu entziehen. Viele kaiserliche Bürger zahlten keine Steuern und fuhren Autos ohne gültigen Führerschein. Oder sie melden ihre Kinder einfach nicht zur Schule an, obwohl in Deutschland Schulpflicht besteht.
Quelle: www.ntv.de