Der zentrale Betriebsbereich am Flughafen Berlin-Brandenburg wird heute ab 3:30 Uhr streiken – damit fällt der Passagierverkehr am BER aus. Ursprünglich war geplant, rund 35.000 Passagiere 300 Mal zu starten und zu landen. Viele Flüge wurden gestrichen und einige auf Donnerstag verschoben. Je nach Fluggesellschaft können Kunden ihre Reise umbuchen oder stattdessen den Zug nehmen. Einige Flüge wurden nach Dresden und Leipzig/Halle umgeleitet.
Die Gewerkschaft Verdi rief die Mitarbeiter der Flughafengesellschaft, der Flugsicherheit und der Bodendienste dazu auf, sich ganztägig von der Arbeit freizunehmen. Dies betrifft zum Beispiel Flughafenfeuerwehren, Check-in, Gepäckabfertigung und Flugzeugbetankung. Die Gewerkschaft fordert monatlich 500 Euro mehr für Mitarbeiter von Flughafengesellschaften und Bodenabfertigern, bei einem Tarifvertrag für 12 Monate. In beiden Verhandlungen beantragte der Arbeitgeber eine Verlängerung der Vertragslaufzeit.
Verdi rief die Streikenden auf, sich ab 8 Uhr am Willy-Brandt-Platz vor dem Terminal einzufinden. Dort finden ab 10:00 Uhr Besprechungen statt. Verdi rechnet mit bis zu 1.500 Teilnehmern.
Der letzte größere Warnstreik mit ähnlichen Folgen liegt einige Jahre zurück. Im April 2018 mussten hunderte Flüge deutschlandweit gestrichen werden, weil die Tarifverhandlungen der Kommunal- und Bundesbediensteten nicht vorankamen. In acht Bundesländern sind während des Warnstreiks Zehntausende Beschäftigte arbeitslos. Betroffen sind neben dem Flughafen auch der Stadtverkehr, Kindertagesstätten, Kliniken, Verwaltungen und Hallenbäder.