Claudia Roth (Grüne), Staatsministerin für Kultur, stellte in Düsseldorf das Gründungskomitee der Deutschen Akademie für Photographie vor. Wie es am Montag hieß, soll das siebenköpfige Gremium inhaltliche Konzepte für die geplante Akademie erarbeiten. Zu seinen Mitgliedern gehören: Susanne Gaensheimer (Direktorin der Kunstsammlung NRW), Peter Gorschlüter (Direktor des Folkwang Museum Essen), Felix Kramer (Direktor der Kunsthalle Düsseldorf), Katrin Pietsch (Konservatorin der Universität Amsterdam) , Christian Scheidemann (Restaurator, New York), Inka Schube (Direktorin des Sprengel Museums, Hannover) und Moritz Wegwerth (Fotograf, Düsseldorf).
Das Tauziehen um den Standort des National Institute of Photography sorgte bislang für Schlagzeilen. Die jeweiligen Anhänger der Städte Essen und Düsseldorf liefern sich seit Jahren einen immer hitziger werdenden Streit. „Die Debatte über den Veranstaltungsort hat eine völlig verrückte Kluft geschaffen“, sagte Ross, der Staatsminister für Kultur, am Montag. Zum Zeitplan sagte NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU), dass das Deutsche Institut für Fotografie mit der Arbeit beginnen könne, bevor der Neubau fertig sei.
Die Anforderungen an den Neubau sollten nach dem inhaltlichen Konzept der Kommission festgelegt werden, so Brandes, und auch die Standortwahl innerhalb Düsseldorfs folgte. „Wir haben die Verantwortung, Bilder zu speichern. Wenn ein Foto verschwindet, verschwindet auch die kollektive Erinnerung. ” warnt Peter Gorschlüter.
Restaurator Christian Scheidemann sagt, dass ihm die Bewahrung der Fotokunst am Herzen liegt. Ihre Sensibilität sei ein Dilemma. „Die neuen Fotos sehen sehr gut aus, aber man muss zugeben, Gurskys früheste Arbeiten zum Beispiel sind etwas vergilbt. „
Roth und Brandes sagten, dass die Akademie für Fotografie kein Fotomuseum werden dürfe, was Ausstellungen und Vorführungen nicht ausschließt. Als mögliches Vorbild nannte Ross Marbachs Dokumentationsarchiv. Ziel der Deutschen Akademie für Fotografie ist es, Fotografie zu sammeln Förderung der Restaurierungs- und Konservierungsforschung sowie Organisation von Ausstellungen, Veröffentlichungen und Veranstaltungen.