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Der Frühling naht! Der Heuschnupfen auch …

In Deutschland leiden ca. 12 Millionen Menschen an Heuschnupfen. Die Pollenallergie äußert sich bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Die Ursachen dafür liegen in den Auslösern. Außerdem: Je milder der Jahreswechsel, desto früher werden die Pollen aktiv. Manchmal gibt es bereits ab Januar die ersten Pollen, da müssen einige Patienten erst gar nicht bis zum Frühjahr „warten“. Es sind die sogenannten Frühblüher wie Erle oder Hasel, die bereits aktiv werden. Baupollen von der Weide, Birke, Buche, Ulme, Eiche oder Kiefer fliegen zwischen März bis Anfang Juni. Doch auch im Sommer hört der Pollenflug nicht auf. Im allerschlimmsten Fall ist man als Heuschnupfenallergiker sogar bis in den Oktober geplagt.

Bei einigen Patienten entwickeln sich im Laufe der Zeit auch sogenannte Kreuzallergien. Auf welche Pollen man tatsächlich reagiert, kann man beim Hautarzt mit einem Allergietest erfahren. Es ist von einem großen Vorteil, wenn man genau weiß, auf welche Pollen man allergisch ist. Dann kann man sich auf die Pollenzeit auch besser vorbereiten und sich währenddessen auch entsprechend schützen.

Wie äußert sich Heuschnupfen?

Die Begleiterscheinungen von Heuschnupfen sind alles andere als angenehm. Bei Betroffenen äußern sich diese unterschiedlich. Manche kommen sehr gut durch die Pollenzeit – andere leiden enorm unter den Beschwerden. Zu den häufigsten Begleiterscheinungen zählen Niesreiz und Augenjucken. Dazu kommen eine ständig verstopfte Nase, Hustenanfälle oder gar Atemnot.

Die anhaltenden Beschwerden können zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands führen. Nicht selten leiden Heuschnupfenpatienten an Schlafstörungen, weil insbesondere in der Nacht oder zu frühen Morgenstunden der Pollenflug besonders stark ist, und die Symptome sich sogar verstärken können. Manche Menschen können bei verstopfter Nase und ständigem Juckreiz im Rachen und in der Nase kaum schlafen. Dies hat zur Folge, dass Betroffene tagsüber an Müdigkeit und Abgeschlagenheit leiden. Auch können die Medikamente dazu beitragen, dass Müdigkeitserscheinungen auftreten. Wobei die neueren Präparate kaum noch Müdigkeit als Nebenwirkung hervorrufen.

Was dagegen tun?

Ist man von Heuschnupfen betroffen, sollte man nicht den Helden spielen, sondern versuchen die Beschwerden zu lindern. Je früher man die Diagnose stellt und je besser man über seine Allergie Bescheid weiß, desto besser kann man die lästigen Nebenerscheinungen behandeln.

Beim Facharzt oder in der Apotheke wird man gut beraten und bekommt das passende Medikament. Das bekannteste Mittel ist das Cetirizin, das es in Form von Tabletten gibt. Des Weiteren gibt es Augentropfen, Nasensprays und auch homöopathische Mittel, zum Beispiel die Kolloid K Tropfen, die entweder in die Nase gesprüht oder in die Ellenbogenbeuge eingerieben werden.

Leider führt der Heuschnupfen bei manchen Betroffnen zu ständigen Entzündungen oder chronischen Beschwerden. Diese müssen dann mit stärkeren Medikamenten wie etwa Kortison behandelt werden. Wenn die Beschwerden nicht nachlassen und zu einer Qual werden, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Grundsätzlich sollte man nicht versuchen sich selbst Diagnosen zu stellen oder zu behandeln. Auch wenn der Heuschnupfen bei manchen Menschen eher harmlos verläuft, kann er bei Nichtbehandlung oder falscher Behandlung bleibende Schäden hervorrufen.

Immer mehr Menschen entscheiden sich auch für eine Immuntherapie mithilfe von Spritzen, Tabletten oder Tropfen. Die Behandlung sollte ca. drei bis vier Monate vor dem eigentlichen Pollenflug beginnen. Diese Methode bringt aber nicht bei allen den gleichen Erfolg. Bei manchen Patienten verschwinden die Symptome nach der Behandlung ganz, bei anderen gibt es lediglich eine Linderung der Beschwerden – was an sich auch sehr positiv ist. Die Immuntherapie kann man sich nicht „selbst verschreiben“. Sie erfolgt nur nach einer fachärztlichen Beratung über Behandlungsablauf, Dauer sowie auch mögliche Nebenwirkungen.

Sich schützen im Haus und Garten

Da die Pollen nicht nur draußen sind, sondern ins Haus gelangen, kann man auch in den eigenen vier Wänden vorsorgen. Regelmäßiges Staubsaugen und Nasswischen helfen dabei, die Pollen zu entfernen oder ihre Anzahl im Haus zu minimieren. Da man die Fenster – vor allem bei warmen Temperaturen – nicht unbedingt geschlossen halten möchte, empfiehlt es sich spezielle Netze anzubringen, die dazu dienen sollten, die lästigen Pollen einzufangen. Da die Pollen sich auch in der Kleidung und Haaren absetzen, sollte man so oft wie möglich die Haare waschen (oder die Pollen auch auskämmen) und die tagsüber getragene Kleidung über Nacht lieber nicht im Schlafzimmer lassen.

Bei starken Beschwerden sollte der Aufenthalt im Freien zu Pollenflugzeiten eingeschränkt oder gar ganz eingestellt werden. Auch auf den Sport im Freien sollte lieber verzichtet werden. Will man seine Zeit unbedingt draußen verbringen, sollte einfach ausgetestet werden, welche Tageszeit man „besser verträgt“. Je nach dem, ob man eher morgens oder abends unter Beschwerden leidet, sollten auch die Aufenthalte im Freien angepasst werden. Die Pollenkalender helfen einem, sich zu orientieren, wann der Pollenflug am stärksten ist. Mittlerweile gibt es auch Apps, die diese Informationen anzeigen.

Es gibt auch spezielle Pollenmasken, wenn der Aufenthalt draußen zwar unerlässlich, aber unerträglich ist. Mit der Maskenpflicht im Rahmen der Coronaschutzmaßnahmen, werden diese jedoch wohl überflüssig. Aber die Pollenmasken eignen sich zum Beispiel gut für die Gartenarbeit, wenn man die Verschönerung seiner Grünanlagen trotz Pollen nicht aufgeben möchten.

Viele weitere wertvolle Informationen rund um die Heuschnupfenallergie gibt es auch bei der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst.

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