Das Kräfteverhältnis im Repräsentantenhaus wird sich nach der Teilwahl des französischen Senats voraussichtlich nicht ändern. Separate Ergebnisse vom Montag zeigten, dass die Demokratische Partei ihre Mehrheit behielt, berichteten französische Medien. Die Abstimmung zeigte einmal mehr, dass es im Lager des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an lokaler Unterstützung mangelt.
Rund 77.000 Kommunal- und Regionalpolitiker waren am Sonntag zur Abstimmung aufgerufen. 170 der 348 Sitze im Oberhaus des Parlaments wurden neu verteilt. Auf Nachfrage sagte der Senat, dass das parlamentarische Gremium erst Anfang Oktober zusammentreten werde. Die genaue Anzahl der Sitzplätze kann noch nicht bekannt gegeben werden.
Der republikanische Führer Bruno Retailleau schrieb auf Plattform X, dass die Republikanische Partei nach wie vor die größte Fraktion im Senat sei. Die Wahl festigte die derzeitige Mehrheit. Berichten zufolge könnten die Republikaner 143 oder 144 Sitze gewinnen, etwas weniger als zuvor 145 Sitze.
Die ehemalige Sozialistische Volkspartei ist in der Region immer noch gut vertreten, wie die Laut Patrick Kanner, Fraktionsvorsitzender der Partei im Senat, wird die Partei voraussichtlich auch 64 Sitze behalten. Die Gesamtzahl der Senatoren aus dem linken Lager könnte die 100er-Marke überschreiten. Auch rechte Nationalisten um Marine Le Pen freuen sich darüber, dass ihr die Rückkehr ins Repräsentantenhaus gelungen ist. Der Perikatan Nasional, der aus drei Senatoren besteht, wird jedoch keine eigene Fraktion haben.
Macrons Partei gewann nur vier Positionen
Die Wahl brachte Präsident Macron weniger Erfolg. Von den 170 derzeit vergebenen Senatsposten wurden nur vier Sitze an Kandidaten ihrer eigenen Partei vergeben, und ihre Fraktionen dürften Berichten zufolge schrumpfen. Außenministerin Sonia Backus konnte keinen Sitz im Senat gewinnen. Das Magazin „L’Obs“ analysierte, dass mehr als 90 % der derzeit gewählten Sitze in die Hände der Oppositionsparteien gefallen seien.
Der Senat besteht aus 348 Mitgliedern mit einer Amtszeit von sechs Jahren. Etwa die Hälfte der Sitze wird alle drei Jahre neu besetzt. Die Handelskammer hat ein Mitspracherecht bei der Gesetzgebung. Bei Konflikten mit der Nationalversammlung haben Vertreter der Nationalversammlung mehr Kontrolle. Nachdem Macrons Lager im vergangenen Jahr seine absolute Mehrheit in der Nationalversammlung verloren hatte, wurde der Senat als Verhandlungspartner der Regierung noch wichtiger.