Der DHB wählt den eklatanten WM-Außenseiter zum Leidtragenden
Der Ausgang dieses Spiels ist ganz klar: Die Frauenfußballmannschaft DHB drängte den Handball-Zwerg Iran in die Weltmeisterschaft und buchte die Eintrittskarten für das Hauptspiel im Voraus. Trotz des überwältigenden Sieges war Bundestrainer Gaugisch nicht ganz zufrieden. Nun wird das Spiel gegen Polen wegweisend sein.
Zweites Spiel, zweiter Sieg: Mit einem Torerfolg haben sich die deutschen Handballer vorzeitig die Qualifikation für die Weltmeisterschaft gesichert. Das Team um Nationaltrainer Marcus Gorgisch besiegte das iranische Team mit 45:22 (25:12) und qualifizierte sich noch vor dem letzten Vorrundentag für die zweite Wettbewerbsrunde.
„Wir haben klar gewonnen, niemand hat sich verletzt, alle waren unter Druck – alles war gut“, sagte Gaugisch gelassen. Kapitänin Alina Grijseels sprach von einem „absoluten Pflichtsieg. Er ist hochverdient.“
Johanna Stockschläder erzielte vor 1.800 Zuschauern im Jyske Bank Boxen im dänischen Herning acht Tore und wurde vom Deutschen Handballbund (DHB) zur Mannschaft mit den meisten Toren gewählt. Der Deutsche Handballbund hätte gegen Außenseiter mehr Tore erzielen können die Defizite in der Verteidigung. Zeitweise schien sogar Deutschlands rekordverdächtiger 45:12-Sieg über Paraguay bei der Weltmeisterschaft 2007 in greifbarer Nähe.
„Wir waren mit unserer Verteidigung in der ersten Halbzeit nicht ganz zufrieden, weil wir sie zu viel spielen ließen“, beklagte sich Grizzels angesichts der Tatsache, dass sie mehr als 20 Gegentore kassierten. Gogisch hofft auch, dass sein Team „einige Lösungen“ liefern kann, um „mich selbstbewusster zu machen“.
Aufwärmen für ein bahnbrechendes Duell
Deutschland geht nun am Montag ins Qualifikationsfinale gegen Polen, mit dem besten Ergebnis von 4:0 (20.30 Uhr/Sportdeutschland.TV). Obwohl die Qualifikationsrunden früher stattfinden, ist dieses Spiel für die restlichen Spiele von großer Bedeutung, da Punkte aus den Vorrunden gegen ebenfalls weiterkommende Mannschaften in die Hauptziehung einfließen. „Von nun an gilt unsere ganze Aufmerksamkeit Polen“, sagte Grisels.
Für das DHB-Team war dieses Spiel gegen einen Außenseiter die bessere Einstimmung auf diesen bahnbrechenden Showdown. Gorgisch nutzte dieses Spiel, um möglichst vielen Spielern der Mannschaft Spielzeit zu geben. Im WM-Spiel gegen Japan verletzte sich Rückraumspielerin Annika Lott nach 31 Minuten und 30 Sekunden nach Spielbeginn an der Schulter und wurde anschließend geschont und durch Marek Thomer ersetzt.
Iran ist immer noch ein Handball-Zwerg
Mit einer Sieben-gegen-Sechs-Verteidigung versuchte das iranische Team von Beginn an, die DHB-Frauenmannschaft herauszufordern. Das Projekt hatte wenig Erfolg: Zunächst gab es in deutschen Kreisen einige Lücken. Aber verlorene Tore und technische Fehler verhalfen der deutschen Mannschaft zu vielen einfachen Schüssen ins leere Tor.
Klassenunterschiede zeigten sich schon früh beim ersten internationalen Showdown zwischen den beiden Ländern. Bei 9 Minuten und 5 Sekunden (14. Inning) ging die deutsche Mannschaft erstmals mit 4 Toren in Führung und baute den Punktestand in wenigen Minuten – 20 Minuten und 10 Sekunden (23. Inning) – auf 10 Tore aus. Die iranische Mannschaft hatte bereits zu Beginn des Spiels mit 15 Minuten und 35 Sekunden gegen die polnische Mannschaft verloren, nun häuften sich die Fehler und Gorgish nahm gerne Auswechslungen vor. Nach der Pause ging den Handballzwergen endgültig die Energie aus.
Noch ist unklar, mit wem Deutschland im Hauptfeld um den Einzug ins Viertelfinale konkurrieren wird. Höchstwahrscheinlich erwartet Sie ein Showdown mit dem hoch bewerteten Gastgeberland Dänemark. Die anderen drei möglichen Gegner sind Rumänien, Serbien und Chile.
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Quelle: www.ntv.de