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Den wichtigsten Sieg hat Gladbach bereits eingefahren

Vor dem Duell in Dortmund

Die Fans von Borussia Mönchengladbach können sich mit der in Teilen neu zusammengesetzten....aussiedlerbote.de
Die Fans von Borussia Mönchengladbach können sich mit der in Teilen neu zusammengesetzten Mannschaft wieder besser identifizieren..aussiedlerbote.de

Den wichtigsten Sieg hat Gladbach bereits eingefahren

Die Atmosphäre in Mönchengladbach ist so gut wie seit mindestens drei Jahren nicht mehr. Das liegt an der immer besser werdenden Form der Mannschaft, einem Trainer, der keine Missverständnisse kennt, und den schönsten und wichtigsten Gladbacher Neuigkeiten der Saison.

Als Stefan Lehner am Dienstagmorgen das Trainingsgelände von Borussia Mönchengladbach betrat, waren sie alle da. Auch diejenigen, die einfach nicht trainieren können. Zum Beispiel Jonas Omlin, der verletzte Torwart und Kapitän der Fußball-Bundesliga. Sportdirektor Roland Virkus und Sportdirektor Nils Schmadtke verlassen das Büro. Auch Vizepräsident Rainer Bonhof will dabei sein, wenn der österreichische Rechtsverteidiger zum ersten Mal seit einem halben Jahr den Platz betritt.

Dieser Moment begeisterte nicht nur seine Teamkollegen, den Trainerstab und Bonhoff, sondern berührte auch viele Borussia-Fans zutiefst. Nur vier Monate nach der Diagnose eines Lymphoms kämpft „Stevie“ Lainer um seine Genesung. Der 31-jährige Österreicher hat den Krebs besiegt.

Elf Spieltage später ist dies die beste und beispiellose Nachricht für Mönchengladbach in dieser Saison. Diese gute Nachricht sorgt für eine weitere Verbesserung der Stimmung im Niederrheinclub. Durch einen 4:0-Heimsieg über Wolfsburg vor der Länderspielpause landeten die Niederrheinländer erstmals in dieser Saison in der oberen Tabellenhälfte.

Komplexer Start, fast keine Punkte

Dortmund hatte einen schwierigen Start in die Saison, konnte beim 4:4-Unentschieden gegen Augsburg zweimal einen Zwei-Tore-Vorsprung wettmachen und zur Halbzeit gegen Aufsteiger Darmstadt drei Gegentore kassieren. Dennoch können sie sich darüber freuen. Am Ende siegte das Team „Fohlenelf“ mit einem Ergebnis von 3:3. Doch nach fünf Spieltagen steht die Mannschaft von Trainer Seoni immer noch am Tabellenende, denn die ersten drei Heimspiele wurden verloren: 0:3 gegen Bayer Leverkusen, 1:2 gegen die Bayern, 0:1 gegen Leipzig. Die DFL und ihr Spielplan bedeuten für Gladbach nicht viel.

Doch der Verein und sein Umfeld blieben gelassen und wussten eine Heimniederlage gegen drei Spitzenteams richtig einzuschätzen. Unter Druck sicherten sie sich in der sechsten Runde gegen Bochum ihren ersten Saisonsieg. Ein 2:2-Unentschieden gegen Mainz eine Woche später trübte die aufhellende Stimmung der Niederrheiner nur kurzzeitig.

Dann kommt das Derby. Der VfL musste sich in seiner zweiten Länderspielpause der neuen Saison in Köln mit 1:3 geschlagen geben. Vor allem in der ersten Halbzeit war die Leistung der Dortmunder schlecht und Manu Cone gab nach der Pause mit dem 1:1-Ausgleich alle Hoffnungen auf.

Rückkehr ins Training: Stefan Lehner

Im Derby spielte Dortmund plötzlich so, wie die Mannschaft in den letzten drei Jahren oft gespielt hat: emotionslos, fehleranfällig und kampfschwach. Es gibt Befürchtungen, dass dieses Derby die gesamte Saison erneut durcheinander bringen könnte. Im Jahr 2021 war es Cheftrainer Marco Rose, der den „Effzeh“ stark unterschätzte, die B-Mannschaft aufrief und ein schändliches Geisterspiel mit 1:2 ruinierte. Im Herbst desselben Jahres wurde Roses Nachfolger Adi Huth durch eine 1:4-Niederlage im Derby entgleist. Es folgten mehrere sieglose Spiele, darunter eine unerklärliche 0:6-Heimniederlage gegen Freiburg. Bereits nach 37 Minuten saßen sechs Gäste.

Derby-Fiasko? Diesmal gibt es keine negative Wendung

Während Dortmunds Saison in letzter Zeit häufig von Derby-Niederlagen geprägt war, ist dieses Mal alles anders. Seoane brachte seine Meinung zur Leistung seiner Mannschaft in Köln deutlich zum Ausdruck, ohne sie regelrecht herabzusetzen. Die Antwort waren zwei Siege gegen Heidenheim in der Liga und im Pokal.

Dortmund gab einen 3:1-Vorsprung bei einem 3:3-Unentschieden gegen Freiburg locker aus der Hand, hat aber aus dem Spiel die richtigen Lehren gezogen. Gegen Wolfsburg eine Woche später war Mönchengladbach in den Momenten, in denen es erneut darum ging, den angeschlagenen Gegner wieder ins Spiel zu bringen, die bessere Mannschaft. „Wir können aus diesem Spiel viel lernen“, sagte der Schweizer Trainer unmittelbar nach dem Freiburg-Spiel.

Rocco Reitz‘ glücklicher Schachzug

Der Kommunikationsstil von Gerardo Seoane ist fast das Gegenteil der Formulierungen, die sein Vorgänger Daniel Farke in der letzten Saison verwendet hat. Bisher hat Seaone immer die richtige Balance zwischen seinen äußeren Einflüssen gefunden und noch keine Kommunikationsfehler gemacht. Beschönigungen sind den Schweizern ebenso wenig fremd wie minutenlange Monologe bei Pressekonferenzen. Dieser Schritt kam bei der Mehrheit der Mönchengladbach-Fans gut an.

Auch seine sportlichen Entscheidungen beginnen Früchte zu tragen. Dem 21-jährigen Rocco Reitz eine weitere Chance zu geben, zu Hause gegen die Bayern in der Startelf zu stehen, ist sicherlich ein Segen. Der Mittelfeldspieler ist aus der Startelf nicht mehr wegzudenken; Reitz erzielte sein erstes Tor gegen Wolfsburg und traf bei seinem U21-Open-Debüt zweimal.

Reitz verkörpert den Traum eines jeden Fans: Als er geboren wurde, machte ihn sein Pate zum Mitglied von Borussia Mönchengladbach. Rocco wurde im Alter von sechs Jahren im Trainingslager von Borussia Mönchengladbach entdeckt und spielte seitdem in jedem Spiel der Jugendmannschaft mit. Drei Jahre nachdem Reitz sein Debüt im Gladbach-Trikot gab, schaffte er es in die Startelf und wurde zum Publikumsliebling. Reitz war sowohl Fan als auch Spieler und lebte den Traum derer, die ihn anfeuerten.

Eine schwierige Reise nach Dortmund

7.500 Gladbach-Fans werden Borussia Mönchengladbach an diesem Samstag beim Spiel gegen Borussia Dortmund anfeuern. Das Dortmund-Spiel ist für die Hengste traditionell ein schwieriges. Borussia Mönchengladbach ist der offensichtliche Außenseiter der Dortmunder, die in der Bundesliga-Herbstsaison so inkonstant waren wie nie zuvor, aber sie hoffen, aus der aktuellen Situation etwas zu gewinnen. Zumindest dürften die Auswärtsspiele der Dortmunder nicht mehr so ​​verlaufen wie in den vergangenen Saisons. Gladbach hat seit 2014 jedes Spiel im Westfalenstadion verloren und dabei oft schwere Niederlagen einstecken müssen. Am 9. November, dem Jahr der Weltmeisterschaft, ging Christoph Kramer mit einem Eigentor aus 45 Metern in die Geschichte ein.

Eine Niederlage für Mönchengladbach ist an diesem Wochenende wahrscheinlicher. Gladbachs Struktur könnte immer noch zu fragil sein, um eine Woche lang durchzuhalten. Der verspätete Aufruhr um die Transfers im letzten Sommer war zu groß, um als abgeschlossen betrachtet werden zu können. Spieler wie der junge tschechische Stürmer Tomas Chivankara haben einen guten Start hingelegt, aber es gibt immer noch große Formschwankungen. Die Außenverteidiger Luca Netz und Joe Scully haben sich zuletzt verbessert, können aber immer noch keine stabile Verteidigung garantieren. In der Abwehr ist Abwehrchef Ko Itakura zu keinem Schritt bereit. Torwart und Kapitän Jonas Omling fällt im Januar aus.

Dortmund kann sich weiterhin auf eine komplizierte Saison voller Höhen und Tiefen vorbereiten. Trainer Sione und Sportdirektor Wilkus haben immer wieder vor dem „Prozess“ gewarnt, in dem sich Gladbach befinde. Endlich kam die Hennes-Weisweiler-Allee wieder zur Fassung. Als Gladbach zu Beginn der Saison stark von außen in die Kritik geriet, ließen sich die Verantwortlichen von einem neuen Weg nicht abbringen.

Dass ein Team vom Niederrhein jedoch kurzfristig in den Europapokal zurückkehren wird, dürfte bei den Fans noch Wunschdenken sein. Wichtiger ist ihnen jedenfalls das Wiederauftauchen von Spielern mit Wiedererkennungspotenzial. Rocco Reitz ist das perfekte Beispiel. Und wenn die Mannschaft in Zukunft weniger unerklärliche Auftritte wie Köln oder zumindest nicht in den wichtigsten Spielen der Hinrunde haben kann, dann ist die Niederlage verzeihlich. Zumal der wichtigste Sieg bereits errungen wurde: Stefan Lainer besiegte den Krebs.

Quelle: www.ntv.de

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