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DDR-Erinnerungen: «Großer Schwof» - mehr als 10.000 Besucher

Große Schwof:Eric Stephan, Direktor der Städtischen Museen, spricht bei einem Presserundgang in der Ausstellung "Der große
Eric Stephan, Direktor der Städtischen Museen, spricht bei einem Presserundgang in der Ausstellung "Der große Schwof.

Eine Fotoausstellung über die Feierkultur in der DDR hat der Kunstsammlung Jena reichlich Gäste beschert. «Es kamen mehr als 10.000 Besucher», sagte der Kurator der Kunstsammlung, Eric Stephan, am letzten Tag der Schau am Sonntag. Das sei das Dreifache dessen, was sonst bei zeitgenössischen Ausstellung erreicht werde. Dass die Schau mit dem Titel «Der große Schwof – Feste feiern im Osten» einen Nerv getroffen hatten, zeige sich auch am Ausverkauf des Katalogs, so Stephan. Rund 1000 Exemplare seien über den Tresen gegangen.

Eine möglich Erklärung für den Erfolg: «Die Diskussion über Ost und West wird schnell politisch, aber bei der Ausstellung ging es um Feste und ums Feiern – ein eher politikarmer Raum.» Man denke gerne an die ausgelassenen Feste in der DDR. «Die meisten haben diese in positiver Erinnerung: Da wurde auch mal die Sau rausgelassen – außerhalb des Partyraums war vieles ja eher eingeschränkt gewesen.»

Die Kunstsammlung hatte seit Ende Juni mehr als 300 Arbeiten von 31 Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Die Fotografien stammten vor allem aus den 1980er Jahren. Zu sehen waren Aufnahmen von Männertagssausen, Dorfhochzeiten, Miss-Wahlen und Spontanpartys in Kneipen und Wohnungen und Modehappenings in Berlin.

Die Schau soll im kommenden Jahr mit regionalen Anpassungen vom 27. Januar bis zum 28. April 2024 im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus und im Sommer nächstens Jahres in der Kunsthalle Rostock präsentiert werden.

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