Für einen bestmöglichen Hochwasserschutz braucht es viele Daten zu Wasserständen auch aus vergangenen Jahren. Um ein möglichst vollständiges Bild zu bekommen und um Hochwassergefahren- und Hochwasserrisiko-Karten zu verbessern, bittet das Landesamt für Umwelt in Rheinland-Pfalz um Mithilfe. Konkret bittet die Behörde um Angaben zu historischen Hochwassermarken, die sich etwa an alten Gemäuern befinden. Diese könnten auf einem Portal im Internet erfasst werden, wie das Landesamt am Mittwoch in Mainz mitteilte.
Solche Hochwassermarken könnten schlicht in einer Mauer eingeritzte Markierungen mit dem Datum des Hochwassers sein oder auch kleine Tafeln aus Metall. Interessiert ist das Landesamt an Angaben zu dem betroffenen Gewässer, zum Standort der Markierung und an einem Foto.
Ziel sei es, die Vorhersage von Hochwassern mit Hilfe historischer Daten weiter zu verbessern. Das Land unterhalte ein Messnetz mit rund 150 Pegeln, an denen die Wasserstände an mehr als 100 Gewässern alle 15 Minuten gemessen würden. Darüber hinaus gebe es weitere Pegel der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes an Bundeswasserstraßen wie Rhein, Mosel und Saar. Von besonderer Bedeutung sei aber auch Wissen über seltene Hochwasser, die etwa alle 100 Jahre oder noch seltener aufträten. Da viele Pegel erst in den vergangenen 50 Jahren installiert worden seien, interessierten historische Hochwassermarken. Davon seien dem Amt schon viele bekannt, aber eben längst noch nicht alle, sagte ein Sprecher.