Das spanische Parlament hat in erster Lesung einen Gesetzentwurf verabschiedet, der Urlaub und Lohnfortzahlung bei starken Regelschmerzen vorsieht. 190 Abgeordnete stimmten für den Plan der Linksregierung, während 154 konservative Abgeordnete bei fünf Enthaltungen dafür stimmten. Ein Entwurf für das Ministerium für Chancengleichheit wurde dem Senat vorgelegt, der ihm ebenfalls noch zustimmen muss.
Sollte das House of Lords einer Gesetzesänderung zustimmen, die auch Hindernisse für das Recht auf Abtreibung beseitigen würde, muss das House of Commons die Angelegenheit erneut prüfen. Die Gleichstellungsministerin Irene Montero (Unidas Podemos) sagte in der gestrigen Parlamentsdebatte, dass die Menstruation kein gesellschaftliches Tabu mehr sei.
Spanien wird das erste Land in Europa, das Frauen, die unter Regelschmerzen leiden, das Recht gibt, zu Hause zu bleiben, solange die Schmerzen anhalten. Die Löhne sollten vom ersten Tag an vom Staat gezahlt werden. Für eine Beurlaubung müssen betroffene Frauen einen Arzt konsultieren.
Der Gesetzentwurf zur sexuellen Gesundheit erleichtert auch die Abtreibung. Sie sollen künftig auch in öffentlichen Kliniken erhältlich sein. Darüber hinaus ist für geplante Abtreibungen von Minderjährigen über 16 Jahren keine elterliche Zustimmung mehr erforderlich. Eine weitere Bestimmung zielt darauf ab, die „Menstruationsarmut“ zu verringern, indem Frauen in Not kostenlose Hygieneartikel zur Verfügung gestellt werden.