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Das Reeperbahn Festival lässt schwierige Zeiten hinter sich

Fortsetzung und Abschluss des Reeperbahn-Festivals
Ichiko Aoaba spielt bei Verleihung des Anchor Awards, den sie am Ende auch gewinnt.

475 Konzerte, rund 400 Auftritte, rund 49.000 Gäste und schließlich ein ungewöhnlicher Gewinner des Anchor Award: Das Hamburger Reeperbahn Festival wird seinem Ruf als wichtiger Treffpunkt erneut gerecht. Der Ruf der Veranstaltungsort. Internationale Musikszene. Am letzten Abend einer viertägigen Konzertreihe und Branchenkonferenz gewann die Japanerin Ichiko Aoba den Talented Newcomer Anchor Award – eine Überraschung für Experten.

Mit ihrer Kunst entführe die 33-Jährige die Zuschauer in ein zeitloses Japan, sagte sie, als Juryvorstand Tony Visconti am Samstag die Wahl traf. „Ihre Musik tröstet uns, beruhigt uns und treibt uns Tränen in die Augen.“

Zusätzlich zur Auszeichnung erhielt Aoba auch Tour-Equipment im Wert von 20.000 Euro. Die Japanerin gewann mit ihren minimalistischen Darbietungen und ihrem sanften, geheimnisvollen Gesang und Gitarrenspiel internationale Wettbewerbe in Schweden, Deutschland, Großbritannien und den USA.

Zu den Nominierten gehören neben Ichiko Aoba auch Berq, Daisy the Great, Hannes, Paris Paloma und Waterbaby. Die amerikanische Sängerin Banks, die neben dem legendären Produzenten Tony Visconti, der Sängerin Katie Melua und der amerikanischen Songwriterin Tyra Parks in der Jury sitzt, sagte, die Auftritte seien „für Sie. Meine eigene Musik bringt Inspiration.“

Festivalchef Alexander Schulz hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst nah an den Vor-Corona-Rekord von 2019 heranzukommen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie, des explosionsartigen Anstiegs der Energiepreise und Veranstaltungskosten in den letzten Jahren sowie eines großen Mangels an jungen Talenten hat die Branche weiterhin zu kämpfen.

Schultz ist 18 Jahre später sicherlich optimistisch. Seine Version des Festivals. „Internationale Talente, Fachpublikum und Unternehmen sind zurück. Gemeinsam mit der gesamten Branche haben wir uns zum Thema gemacht, Musik nachhaltiger zu machen“, sagte er am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Das Festival betonte seine „Position als Europas wichtigster Musikmarkt und verbindet die nächste Generation von Talenten mit der Branche.“

Am Ende zählten er und sein Team 49.000 Besucher – rund 10 Prozent weniger als erwartet 2019, ein Rekordjahr, in dem rund 54.000 Gäste in die Nachbarschaft strömten.

Das Reeperbahn Festival gibt es seit 2006. Auch in diesem Jahr bietet es wieder ein buntes Programm aus Pop, Rock, Indie, Folk und elektronischer Musik, darunter Konzerte, Kunst- und Literaturpräsentationen sowie Fachtagungen.

Für die Digitalkonferenz Republica, die seit 2007 jedes Jahr in Berlin stattfindet, gibt es in diesem Jahr erstmals ein zusätzliches Angebot freitags und samstags tagsüber. „Wer hätte gedacht, dass wir eine solche Show im Windschatten des Millerntors veranstalten und so einen tollen Empfang bekommen könnten“, sagte Andreas Gebhard, Geschäftsführer von Republica. Auch nach der ersten Eröffnung war die Show innerhalb weniger Stunden erfolgreich in guter Erinnerung. Das erste Treffen, das 2007 in Berlin stattfand, brachte sie zum Nachdenken: „Wir sollten es noch einmal tun.“ Das wollen die Macher von Republica auch im Jahr 2024 tun – und dann bei der 19. Ausgabe, die vom 18. bis 21. September stattfindet beim Reeperbahn Musikfestival.

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