Eines der bedeutendsten Artefakte des Badischen Landesmuseums ist seit Freitag wieder in einem der größten Konservierungsprojekte der letzten Jahre zu sehen: eine riesige unterirdische Vase aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Museumsdirektor Eckart Köhne beschrieb es als „den Rolls-Royce unter den Vasen“ und erklärte, dass es wie ein angeblicher Krater aussehe, der zum Mischen von Wein mit Wasser diente – damals aber lediglich als Grabbeigabe für eine besonders wichtige Person diente wurde nach der Zeremonie ins Grab gerollt. Wenn Flüssigkeit hineingeschüttet wird, kann es aufgrund mangelnder Stabilität sogar zum Umkippen kommen.
Der Antiquitätenhändler Erzherzog Leopold von Baden erwarb diese wunderschöne 1,23 Meter hohe Keramikvase im 19. Jahrhundert aus der italienischen Stadt Pugliaruvo. Century erwarb Antiquitätensammlungen für das Land. Kuratorin Suzanne Elberding betont, dass sie in Karlsruhe legal sei. In Brauntönen auf schwarzem Hintergrund gezeichnet, zeigt es eine Szene aus der Hölle: „Was passiert nach dem Tod.“
Zu sehen sind Charaktere und Szenen, die bis heute noch bekannt sind (manchmal wörtlich (oben): Die göttlichen Herrscher Hades und Persephone sehen zu, wie der Sänger Orpheus die Leier spielt, während der mythische Held und die mythische Heldin die Strafe für die Sünden ihres Lebens vollenden. Beispielsweise musste Herakles den dreiköpfigen Höllenhund Zerberus zähmen, nachdem er seine eigene Familie getötet hatte. Sisyphus rollte einen Felsbrocken einen Hügel hinauf, und der Felsbrocken rollte weiter den Hügel hinunter. Die Danaiden füllten das Fass ohne Boden mit Wasser aus Töpfen mit Löchern, um den Mord an ihren Ehemännern zu sühnen.
Laut Köhne gibt es nur zwei weitere vergleichbare Vasen, eine in Italien und eine in den USA. Aufgrund der Vielzahl an Darstellungen ist die in Karlsruhe die schönste. Der Krater besteht aus etwa 260 Bruchstücken und gilt als bedeutendes Kulturgut für Baden und Deutschland.
Nach mehreren Reparaturen drohte schließlich die Gefahr, auseinanderzufallen. Deshalb haben Experten neun Monate lang daran gearbeitet, unter anderem 3D-Scans durchgeführt, eine Art Skelett in die Vase eingebaut und sie auf einen stoßdämpfenden Hightech-Sockel gestellt, der Vibrationen sensibel aufnimmt. Dadurch können zerbrechliche Behälter weiter ausgestellt und in besonderen Fällen auch schonend transportiert werden. Deshalb spricht das Museum von „Rettung“. Dies wurde mit Hilfe der American Cultural Foundation und des Leibniz-Zentrums für Archäologie (Leiza) durchgeführt.