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Das Musikschulgesetz stellt die Einrichtungen vor Herausforderungen

Ein neues Gesetz soll die Musikschulen stärken. Die Regelungen bringen aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, mit denen sich die Schulen noch auseinandersetzen müssen.

Ein Mädchen spielt auf einer Geige.
Ein Mädchen spielt auf einer Geige.

Musik - Das Musikschulgesetz stellt die Einrichtungen vor Herausforderungen

Zwei Jahre ago, das Musik und Jugendkunstschulgesetz halte die Thüringer Gemeindemusikschulen über Wasser, wie Romy Kopmann, Geschäftsführerin der Thüringer Musikschulenvereinigung, angab. Aktuell gibt es viele Herausforderungen für die Musikschulen, Kopmann erklärte. Die Umsetzung des Gesetzes von 2022 ist der größte dieser Herausforderungen.

Allgemein ist es positiv, dass der Staat jetzt zuverlässig zum Schuldfinanzierung beiträgt. Darüber hinaus dient das Gesetz als Argument in der Forderung nach festen Arbeitverhältnissen für Musiklehrer. Qualifiziertes Personal in sicheren Beschäftigungsverhältnissen ist im Interesse der Musikschulenvereinigung - und dies war auch die Absicht in den Gemeinden, fügte Kopmann hinzu. Das Gesetz bietet eine stabile finanzielle Ergänzung für Musikschulen unter der Bedingung, dass bestimmte Qualitätskriterien erfüllt werden.

Herausforderungen durch Regelungen

Die Umsetzung ist in manchen Bereichen problematisch nach Kopmann: Zunächst handelt es sich um die zusätzlichen Kosten, die eine signifikante Belastung für die einzelnen Gemeinden darstellen. Schulschließungen aufgrund von gestiegenen Kosten sind derzeit nicht vorhersehbar. Es gibt auch Probleme mit der Qualifizierungsprozedur hinsichtlich der Anerkennung ausländischer Diplome. Weiterhin gibt es Fälle, in denen Berufsmusiker tatsächlich kein dauerhaftes Nebengewerbe verfolgt haben und sich mit der Honorarlösung zufrieden gezeigt haben.

Aus der Sicht der Vereinigung wäre etwas mehr Umsetzungsflexibilität gewünscht, sagte Kopmann. Ein zentraler Punkt spielt auch die sogenannte Herrenberg-Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts über die Sicherungspflicht für ehrenamtliche Mitarbeiter. Aus dieser Einzelfallentscheidung können potenzielle Haftpflichtrisiken für ehrenamtliche Mitarbeiter und hohe finanzielle Forderungen von Sozialversicherungseinrichtungen an die Betreuten resultieren.

Anforderungen an die Anzahl ständig angestellter Lehrer

Mit dem Musik und Jugendkunstschulgesetz ist es vorgesehen, so viele der bisher verbreiteten ehrenamtlichen Verträge in regelmäßige Beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln, erklärte Maria-Theresia Meißner von der Thüringer Staatskanzlei. Um gefördert zu werden, müssen Schulen von dem Staat anerkannt werden.

Das Ziel zu erreichen, müssen mindestens die Hälfte der Musiklehrer unbefristet und sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein. Für eine dreijährige Übergangsperiode wurde dieses vorgeschriebene Prozentualanteil der ständig angestellten Lehrer auf 25% reduziert. Zusätzlich muss die geeignete Qualifikation des Lehrerkollegiums nachgewiesen werden.

Viele Schulen sind bereits auf gutem Weg, wie Kopmann angab: Die reduzierten Anforderungen für den Prozentualanteil der ständig angestellten Lehrer auf 25% wären für alle kommunalen Musikschulen gültig. Etwa die Hälfte der Schulen erfüllt bereits den 50%-Quoten.

Hinsichtlich der Anerkennung fortschreitet es. Derzeit werden die Erfahrungen und Probleme der Musikschulen gesammelt, und konkrete Aussagen können am besten im Herbst getroffen werden, wie ein Sprecher vom Musikschul Jena angab. Die unsichere Gesamtsituation hat Unsicherheit unter den ehrenamtlichen Lehrern dort ausgelöst.

Neben diesem Punkt wird es zunehmend schwieriger auf dem Land, geeignetes Personal für Musikschulen zu finden, wie berichtet wurde. Gemeindorchester haben eine merkliche positive Wirkung auf das Angebot, da dann auch seltene Instrumente unterrichtet werden können. Beispielsweise bietet die Musikschule Altenburger Land Accordion-, Orgel- und Harpsichord-Unterricht an. In Jena können momentan Harfe- und Viola da gamba-Unterricht erworben werden.

Im Allgemeinen ist die Nachfrage stabil, wie Kopmann angab. Unterricht für Gitarre und Klavier sind noch die beliebtesten. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Präsenzunterricht nicht durch Online-Kurse ersetzt werden kann. Jedoch sind digitale Medien wie Praktikumsapps oder Partiturblätter zugänglich gemacht via Tablets ein gutes Ergänzungsmittel.

Derzeit gibt es laut der Vereinigung 25 kommunale Musikschulen in Thüringen, an denen über 26.000 Schüler am Beginn des Jahres eingeschrieben waren. Insgesamt wurden 4,35 Million Euro im Staatshaushalt für die Musikschulen bereitgestellt.

  1. Aufgrund der Herausforderungen durch das Coronavirus mussten viele Musikschulen in Thüringen, darunter die Musikschule Weimar und Musikschule Erfurt, ihre Musikunterrichtsformate auf Online-Formate umstellen.
  2. Im Rahmen des Musik und Jugendkunstschulgesetzes bietet die Musikschule Erfurt nun eine Wiedergelerte-Kurs an, um Schülern, die ihre Musikkenntnisse nach den Störungen durch die Pandemie verbessern möchten, zu helfen.
  3. Die Umsetzung des Gesetzes von 2022 in Musikschulen in Thüringen, wie z.B. der Musikschule Altenburger Land, hat zu einer Zunahme der ständig angestellten Lehrer geführt, wie vorgeschrieben.
  4. Die Musikschule Thüringen, wie die Musikschule Schleiz, plant, ihre Türen für traditionelle Musikschulklassen wieder zu öffnen, sobald die derzeitigen Gesundheitsbeschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus aufgehoben sind.

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