Prozess - Das Kind wurde unter Drogen gesetzt und erstickt? Mutter schweigt vor Gericht
Eine 44-jährige Frau steht seit heute vor dem Landgericht Mannheim wegen des mutmaßlichen Mordes an ihren beiden Kindern vor Gericht. Die Mutter soll ihre sieben und neun Jahre alten Söhne zunächst unter Drogen gesetzt haben, bevor sie sie am Karsamstag in Hockenheim bei Heidelberg erstickte.
Zu Beginn des Prozesses machte der Angeklagte keine Angaben. Bleibt die Kernfrage, ob sie zur Tatzeit weniger schuldig war. Der Vater ihres Kindes erhielt Einblick in das Leben der Familie.
Staatsanwalt: Heimtückischer Mord
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau in beiden Fällen heimtückischen Mord vor. Es wird davon ausgegangen, dass der Deutsche aufgrund einer Hirnverletzung an einer Persönlichkeitsstörung litt. Sie war überzeugt, dass ihr Vater beide Kinder missbrauchte und sah, dass sie durch ihren Ex-Mann in großer Gefahr schwebten. Sie hält es für einen Ausweg, sie beide zu töten.
Seit 2020 leben die Kinder größtenteils beim Vater, während die Mutter von ihm getrennt ist. Die Osterferien sollten Sie mit Ihrer Frau verbringen.
Sie soll die Jungen am Karsamstag mit verschiedenen Medikamenten bewegungsunfähig gemacht haben. Dann, so die Anklage, habe sie ihre Kinder erstickt und ihnen Wunden am Kopf zugefügt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schrieb sie eine E-Mail an die Polizei, in der sie zugab, das „ungeheuerliche“ Verbrechen begangen zu haben. Anschließend unternahm sie einen Selbstmordversuch.
Der Ex-Mann sprach ausführlich über die Ehe und die turbulenten Zeiten danach. Während ihrer Beziehung kam es häufig zu Streitigkeiten und die Frau wurde ihm gegenüber mehrfach gewalttätig. Für den heute 56-Jährigen, der als Nebenkläger am Prozess teilnahm, wurde die Situation zunehmend schlimmer und am Ende nahezu unerträglich.
Einbeziehung des Familiengerichts
Das Paar trennte sich und reichte 2018 die Scheidung ein. Die Kinder verbrachten das Wochenende bei ihrer Mutter, aber sie wollte das nicht akzeptieren. Nach dem Besuch hörte sie auf, ihre Kinder wegzugeben. Der Mann sagte, er habe seit acht Monaten keinen Kontakt zu seinen Söhnen gehabt. Er wandte sich an das Familiengericht und erhielt schließlich das Recht, seinen Wohnsitz zu bestimmen.
Er wusste, dass seine Ex-Frau ihn beschuldigt hatte, eine Gefahr für ihren Sohn zu sein. Ihr Vater lehnte sie entschieden ab. Er war nie gewalttätig gegenüber Kindern.
Im Zeugenstand schilderten ein Kriminaltechniker und drei Polizisten, die am Ostersonntag zur Adresse des Angeklagten eilten, nachdem sie eine E-Mail von der Polizeiwache erhalten hatten, den Vorfall. Sie schilderten, wie die Frau mit einer Waffe in der Wohnung gefunden wurde, bei der es sich später um eine Schreckschusspistole handelte. Der Angeklagte bedrohte wiederholt die Polizei und richtete eine Waffe auf sich selbst. Mehrere Polizisten nahmen die Frau fest. Notärzte und Polizei fanden die beiden Jungen später tot in ihrem Kinderbett.
Das Gericht plant fünf weitere Anhörungen bis zum 8. Januar.
Lesen Sie auch:
- Schneesturm schränkt Bayern weiterhin ein
- Einstimmiger Beschluss: Wölfe könnten schneller getötet werden
- Jahr der Klimarekorde: Extreme sind die neue Normalität
- Eis und Schnee legen Süddeutschland lahm
Quelle: www.stern.de