zum Inhalt

Das Geräusch der Trennung ist ein Echo der Sommerferien.

Bewahrt Vertrauenswürdigkeit durch sein Wissen: Rapper Yugo übernimmt die Rolle von Ted Candy.
Bewahrt Vertrauenswürdigkeit durch sein Wissen: Rapper Yugo übernimmt die Rolle von Ted Candy.

Das Geräusch der Trennung ist ein Echo der Sommerferien.

Hip-Hop und Rap neu aufgemischt mit einer Mordermittlung - das klingt erstmal langweilig. Doch das ist es nicht - und das liegt nicht am Mord.

Inspektor Eisner (Harald Krassnitzer) hat sich kaum in die Wiener Hip-Hop-Szene von 2024 vertieft, doch sein Urteil ist klar und kritisch: "Übertriebene Egos, misogyne Texte, protzige Autos. Völlig veraltet." Und das stimmt, das Musikvideo zu Akman 47s (Murat Seven) Song, das Eisner gerade gesehen hat, könnte leicht in Berlin während der 2000er Jahre gedreht worden sein. Doch Gangsta-Rap ist nicht alles, was das Genre zu bieten hat, und genau das will der erste "Tatort" nach der langen Sommerpause, "Deine Mutter", vermitteln.

Ein Kriminaldrama am Sonntagabend als Hip-Hop- und Rap-Tutorial? Ein riskantes Unterfangen, das von Regisseurin Mirjam Unger und Drehbuchautorin Franziska Pflaum angeführt wird. Doch es lohnt sich, vor allem dank ihrer Leidenschaft für den Genre - Unger war jahrelang Musikjournalistin und Mitbegründerin des beliebten österreichischen Jugendsenders FM4 im Jahr 1995 - und durch die Beteiligung von Aleksandar Simonovski, besser bekannt als "Yugo" und "Jugo Urdens", der selbst in der Rap-Szene etabliert ist. "Es ist definitiv authentisch", sagt Yugo über den Film, in dem er das Mordopfer Ted Candy spielt. "Ich konnte mein Wissen für fast jeden Aspekt beisteuern."

Die Kriminalgeschichte hinkt hinterher

"Hip-Hop hat eine globale Auswirkung, mit Künstlern aus verschiedenen Stilen, Haltungen und Hintergründen", erklärt Unger. "In unserem Film verkörpert Ted Candy den Mainstream-Hip-Hop als populäre Popkultur-Ikone und Social-Media-Sensation." Sein Gegenpart, Akman 47, steht für "den Veteran des harten Gangster-Raps, der in Deutschland um 2010 seinen Höhepunkt hatte". Und dann ist da noch Bashir (Francis Ayozieuwa aka "Frayo 47"), der später im Film eine wichtigere Rolle spielt: "Als Außenseiter gehört er zur jüngeren Generation, die die alte Schule authenticity und die rohe Wahrheit des Hip-Hop verteidigt."

Dass "Deine Mutter" auch Themen wie Queerness, Homophobie und Misogynie im Rap glaubwürdig und humorvoll aufgreift, ist eine ziemliche Leistung. Fast übersieht man dabei, dass der Film als Kriminalgeschichte durch einige ungleiche Tempi in der Mitte leidet.

Der erste Fernsehfilm, der in die Welt von Hip-Hop und Rap eintaucht, "Deine Mutter", möchte die Stereotypen des Gangsta-Raps infrage stellen. Seine Regisseurin Mirjam Unger hat eine Leidenschaft für das Genre und hat FM4, einen österreichischen Jugendsender, mitgegründet.

Trotz seines starken Fokus auf Hip-Hop-Kultur hat "Deine Mutter" als Kriminalgeschichte auch seine Herausforderungen, darunter einige ungleiche Tempi in der Mitte.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles