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Das General Hotel am BER hat kaum Überlebenschancen

Generalshotel am BER
Blick in das ehemalige Generalshotel.

Kurz bevor der Abriss des historischen General Hotels am Capital Airport beginnt, zeigt die Bundesregierung kaum Anzeichen eines Nachgebens. „Andere Pläne sind mir nicht bekannt“, sagte Regierungssprecher Steffen Herbestreit am Mittwoch in Berlin. Wirksame Planfeststellungsbeschlüsse liegen bereits seit mehreren Jahren vor und wurden auch gemeinsam mit dem Land Brandenburg erarbeitet.

Auch das Bundesfinanzministerium hatte keine aufmunternden Worte für die Gegner parat. Am Mittwoch abgerissen. Auf die Frage, ob der Abriss verschoben werden könne, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums auf einer Regierungspressekonferenz: Bei organisatorischen und administrativen Fragen sollten Sie sich an die Bundesimmobilienagentur (Bima) wenden. „Mir ist keine Möglichkeit bekannt, diese Bemühungen zu stoppen“, sagte ein Bima-Sprecher. Bima wird gesetzlich vom Bundesfinanzministerium reguliert.

Brandenburgs Bundeskanzler Dietmar Wodeck (SPD) ist von der Bundesregierung enttäuscht. „Ich halte den Abriss für falsch und vermeidbar“, sagte Wodke der Deutschen Presse-Agentur. „Meiner Meinung nach wurde hier ein historisches Gebäude, ein Stück deutsche Geschichte, unnötig zerstört.“

Der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Internationalen Rates für Denkmalpflege und International Council on Monuments and Sites teilte am Mittwoch mit, dass das General Hotel im Kalten Krieg in einer frühen Zeugenaussage als „hervorragendes und einzigartiges Hotel“ beschrieben worden sei. „Die Bedeutung des General Hotels geht weit über die nationalen Grenzen Deutschlands hinaus und lässt sich auf europäischer und internationaler Ebene einordnen“, sagt Tino Mager. Der Abriss wäre ein „erheblicher und irreparabler architektonischer Verlust“.

Der Abriss des denkmalgeschützten orientalisch-modernistischen Gebäudes soll am 14. September beginnen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa hat die Bundesimmobilienagentur (Bima) im Juli die Bauaufsicht des Kreises Damme-Spreewald benachrichtigt. Bima wollte nicht bestätigen, dass die Abrissarbeiten am Mittwoch beginnen würden. Architekten, Denkmalpfleger und Politiker starteten eine Initiative, um den Abriss zu stoppen. Sie betrachten das General Hotel als architektonische Besonderheit.

Woidke und Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU) engagieren sich ebenso für den Erhalt wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der Bundesverband der Architekten. Am Dienstag starteten alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtages eine Kampagne zum Schutz des Gebäudes. DSD-Vorstandsmitglied Steffen Skudelny sagte am Mittwoch, er fordere Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) erneut dazu auf, „Zeugnisse der jüngeren Geschichte Deutschlands“ zu bewahren.

Der brandenburgische Regierungschef richtete außerdem einen Brief an Bundesfinanzminister Lindner. „Ich habe Naturschutzmaßnahmen auf allen Ebenen durchgeführt, aber der zuständige Bundesfinanzminister war taub“, sagte Wodeck.

Die Villa wurde zwischen 1947 und 1950 zur Unterbringung sowjetischer Vertreter gebaut. Empfang von Bündnis- und Staatsgästen aus Ostdeutschland. Im Jahr 2011 wurde beschlossen, das Gebäude abzureißen, da in der Gegend ein neues Regierungsterminal gebaut werden sollte. Die Bundesregierung lehnte den Terminalplan jedoch ab. Wodek sieht also einen anderen Ausgangspunkt. Der Abriss des ehemaligen Hotels ist jedoch weiterhin geplant. Laut Bima ist sein Gebiet für den Betrieb der Government Aviation Squadron erforderlich.

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