Zur Erinnerung an die außergewöhnliche Geschichte des Berliner Bürogebäudes präsentiert das Bundesfinanzministerium bis Sonntag 75 Porträts von Holocaust-Überlebenden. Der Memorial Day ist der Tag des offenen Denkmals. Gleichzeitig verleiht das Ministerium dem zentralen Denkmal des Staates Israel zum Gedenken an die Ermordung europäischer Juden durch die Nationalsozialisten, dem „70. Jahrestag des Holocaust-Mahnmals“, einen besonderen Stempel.
Das heutige Bürogebäude des Bundesfinanzministeriums in der Wilhelmstraße war während der Nazizeit der Sitz des deutschen Luftfahrtministers Hermann Göring. Nach der Nacht des Holocaust 1938 fand dort eine Konferenz statt, um über die weitere Entrechtung deutscher Juden zu diskutieren.
Fotograf Martin Schoeller für die Porträtserie Survivor. Life After the Holocaust erschien 2020 in Zusammenarbeit mit der Holocaust-Gedenkstätte zum 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz in Deutschland. Auf seiner Website erinnert der in München geborene Künstler an die Schuld seiner Generation an den schrecklichen Verbrechen der Nazis. Die Arbeit mit Überlebenden habe ihn bewegt und verändert, schreibt Scheler.
Ein großes Porträt von ihm ist bis zum 10. September im Innenhof der Abteilung zu sehen. Im August erschien die 85-Cent-Sondermarke „70. Jahrestag des Holocaust-Mahnmals“. Das Denkmal wurde 1953 von der Knesset eingerichtet. Ihre Aufgabe ist es, die Erinnerung an die sechs Millionen Juden zu bewahren, die während der Nazizeit ermordet wurden.