Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie verzeichnete die hessisch-thüringische Gedenkstätte Point Alpha im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen. Im Jahr 2022 werden 56.000 Menschen die Gedenkstätte besuchen, teilte die Cape Alpha Foundation am Freitag mit. Das sind 20.000 mehr als im Jahr 2021. Die Zahl der Reisegruppen hat sich auf rund 1.300 verdoppelt, knapp 400 davon werden von Schulklassen gebucht.
Als positiven Effekt werden Vorlesungen, Seminare und andere Angebote nicht mehr angeboten. Benedikt Stock, Vorstandsmitglied der Stiftung, sagte, der Hauptinhalt sei auf den digitalen Raum beschränkt, könne aber „irgendwann wieder gesehen werden“. Zentrale Themen wie der 70. Jahrestag der Schließung der DDR-Grenze und die damit verbundene Zwangseinwanderung durch ostdeutsche Behörden oder die Erinnerung an die letzte US-Grenzpatrouille seien für viele von Interesse, sagte die Stiftung.
Darüber hinaus hat die Schule Sonderveranstaltungen wie Seminare und Gespräche mit Zeitzeugen der deutschen Spaltung nachgeholt. „Alpha Horn“ war ein Beobachtungsposten der US-Armee im osthessischen Rausdorf während des Kalten Krieges – vierzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Wiedervereinigung Deutschlands. Das Denkmal verbindet die Erinnerung daran mit der Erinnerung an das innerdeutsche Grenzsystem, dessen Reste noch heute sichtbar sind.