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Darth Vader trifft Hobbit: Elbenwald Festival startet

Magie und Fantasie im Spreeauenpark - Elbenwaldfestival startet a
Juliane Bresecke nimmt beim Elbenwald-Festival 2021 im Cottbuser Spreeauenpark als Enchantress teil.

Jedi-Ritter, Helden aus Marvel-Comics, Figuren aus Computerspielen und unzählige andere verkleidete Fans von Mystery und Fantasy haben in den kommenden Tagen in Cottbus Hochkonjunktur. Beim Elbenwald Festival im Spreeauenpark werden von Freitag bis Sonntag (11. bis 13.8.) laut Veranstalter bis zu 15.000 Teilnehmende erwartet. Das Besondere: Die meisten Elben, Hobbits oder Ritter kommen in selbst genähten Kostümen und verkleiden sich jeden Tag anders. So konnte man in den vergangenen Jahren nicht nur die Grinsekatze aus «Alice im Wunderland» entdecken, auch Morrigan aus dem Spiel «Dragon Age» oder Nymeria Sand aus der Serie «Game of Thrones» waren dabei.

An den drei Tagen werden verschiedene Veranstaltungen auf dem Gelände angeboten, darunter eine Zauberschule, Autorenlesungen, Bastelzelte und Hörspielformate. Angesagt haben sich dazu Schauspieler und Autoren wie Michael Kessler, Götz Otto und Bettina Zimmermann. An den Abenden treten verschiedene Bands auf mehreren Bühnen auf. Höhepunkt ist ein Filmmusikabend mit einem Symphonieorchester.

Das Festival hatte 2018 in Luhmühlen in der Nähe von Lüneburg Premiere – mit weitaus weniger verkleideten Besuchern. Festivalchef Alexander Lapeta erklärt sich das mit einer zunehmenden Akzeptanz in der Gesellschaft. «Früher war man Nerd, wenn man «Star Wars»-Fan war. Das ist jetzt im Alltag angekommen, selbst Fashion Labels haben inzwischen Fanartikel», sagt er der Deutschen Presse-Agentur.

Lapeta sieht das Festival zudem als «geschützten Raum». «Es gibt einfach keinen Ort, wo man sich sonst auf diese Art versammeln kann. Wenn jemand voll kostümiert durch die Stadt läuft, wird er in manchen Regionen immer noch schräg angeschaut», schätzt er ein.

Auch Juliane Bresecke ist bei dem Spektakel dabei. Die 25-Jährige reist mit Freunden aus Regensburg an. Ursprünglich hatten sie die auftretenden Bands angezogen. Nun ist das Kostümspiel für sie in jedem Jahr ein Muss. Freitag wird sie sich in einem Outfit ihrer koreanischen Lieblingsband kleiden, am Samstag geht sie als Mittelalterversion von Captain America, am Sonntag mimt sie einen Charakter aus einem Computerspiel. «Ich versuche, alles selber zu nähen, mich reizt auch der ganze Prozess, bis das Kostüm fertig ist», erzählt sie. Am liebsten verkleidet sich Juliane als Hexe oder «böse Gestalt». Das Nähen für das Event hat dazu geführt, dass sie sich in der Heimat zur Herrenmaßschneiderin ausbilden lassen will.

Das Faszinierende für die Regensburgerin: Auf dem Festival können weibliche Fans selbstverständlich einen Mann darstellen und andersherum. Aber auch eine bestehende Figur können die Teilnehmenden in ihrem eigenen Geschlecht darstellen. Ihr nächstes Ziel: Einmal die weibliche Thorin Eichenschild aus dem «Hobbit» sein.

Und wie sieht es mit dem Altersdurchschnitt auf dem Fantasy-Event aus? Von jugendlich bis ganz alt ist laut Festival-Chef Lapeta alles dabei. Auch Rentner kämen als hochbetagte Zauberer. «Viele sagen: Ach, eigentlich wollte ich mich auch immer schon mal verkleiden.»

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