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D-Ticket: Herman fordert eine schnelle Einigung über die Finanzierung

Halbes Jahr Deutschlandticket:Fahrgäste stehen an einem Bahnhof neben einem Regionalexpress.
Fahrgäste stehen an einem Bahnhof neben einem Regionalexpress.

D-Ticket: Herman fordert eine schnelle Einigung über die Finanzierung

Im Streit zwischen Bund und Ländern um die weitere Finanzierung deutscher Fahrkarten drängte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) auf eine schnelle Einigung. Sechs Monate nach der Einführung des Tickets sagte Hermann auf Nachfrage in Stuttgart: „Das Ticket ist ein großer Erfolg und trägt zur Verkehrswende und damit zum Klimaschutz bei. Jetzt ist es an der Zeit, diesen Erfolg sicherzustellen.“ Dafür müssen Bund und Länder die Kosten gerecht aufteilen. Letztlich muss eine verbindliche Entscheidung getroffen werden.

Das Ticket kostet 49 € pro Monat und gilt ab Mai im gesamten Nahverkehr in ganz Deutschland – es ist digital buchbar und das Abo ist monatlich kündbar. Von da an müssen sich die Passagiere keine Gedanken mehr über unterschiedliche Zonen, Bienenstöcke oder Tarifbereiche machen.

In Baden-Württemberg nutzen im Sommer über 700.000 Menschen dieses Angebot. Davon sind rund 500.000 Ticketkäufer bereits im Besitz einer Dauerkarte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Verkehrsministeriums unter den Verkehrsverbünden des Landes. Die Umsatzzahlen der Deutschen Bahn sind daher in den Juni-Zahlen nicht enthalten.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums ist auch die Zahl der Fahrgäste nach der Einführung deutscher Fahrkarten deutlich gestiegen: Im Vergleich zum April stieg die Zahl der Fahrgäste im Juli um 25 %. Der öffentliche Nahverkehr ist unterwegs . Auf einigen Strecken stiegen die Passagierzahlen sogar um 50 %. Das bedeutet, dass in einigen Netzen die 9-Euro-Ticket- und Vor-Covid-2019-Beträge bereits überschritten wurden.

Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen gibt es derzeit rund 10 Millionen nationale Tarife zum Preis von 49 Euro – Abonnieren. Etwa die Hälfte der Inhaber stammt aus bestehenden Abonnements und ist somit kein neuer, langjähriger ÖPNV-Kunde. Die andere Hälfte besaß zuvor Einzel- oder Dauerkarten. Der Verein wertet dies als Erfolg. Doch Politiker streiten derzeit über Geld. Die Kampflinien sind verhärtet.

Die zentrale Frage ist, wer die zusätzlichen Kosten trägt, die durch Tickets entstehen können. Bis 2023 ist vorgesehen, dass sich Bund und Länder an den Mehrkosten je zur Hälfte beteiligen – eine Öffnung wird es aber erst ab 2024 geben. Die Länder wollen, dass der Bund ab 2024 die Hälfte beisteuert. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) lehnte dies bisher ab.

Laufen die Tickets für Deutschland bald aus? Am 6. November beriet sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Regierungschefs der Länder, um eine Lösung zu finden. Es ist unklar, wie das aussehen könnte. Bund und Länder könnten beispielsweise versprechen, keine Tickets durch zusätzliche Gebühren zu verlieren. Eine mögliche, aber unpopuläre Lösung besteht darin, den Preis auf 59 € pro Monat zu erhöhen.

Quelle: www.bild.de

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