Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 hat die Bayerische Sonderstaatsanwaltschaft für Cyberkriminalität mehr als 63.800 Strafverfahren eingeleitet. Kriminelle haben ihre Operationen an das digitale Zeitalter angepasst und greifen verstärkt auf das Internet zurück, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) am Mittwoch in München. Bayern hat schon sehr früh die Struktur des modernen Strafverfahrens geschaffen.
Die Zentralstelle Cyberkriminalität (ZCB) wurde 2015 bei der Staatsanwaltschaft Bamberg eingerichtet. Im ersten Jahr bearbeitete sie 502 Verfahren. Im Jahr 2022 wird die Staatsanwaltschaft mehr als 15.780 Fälle einreichen, eine Steigerung von 13 % gegenüber dem Vorjahr.
Eisenreich sagte, dass die Wiederherstellung der Verkehrsdatenspeicherung im Kampf gegen Online-Kinderpornografie besonders wichtig sei: „Bei schweren Straftaten wie sexuellem Missbrauch von Kindern benötigen unsere Ermittler vorübergehend Zugriff auf IP-Adressen.
In manchen Fällen ist die IP-Adresse auch der wichtigste oder sogar einzige Anhaltspunkt, um Terroristen und Waffenschmuggler zu jagen.“
Im November vergangenen Jahres hat Bayern dem Bundesrat eine Initiative vorgelegt: Raus des Zimmers. Die Bundesregierung muss es jetzt nutzen. „Ich verstehe nicht, dass der Generalbundesanwalt hier den Verkehr blockiert.“ Der Bamberger Generalstaatsanwalt Wolfgang Grundler begrüßte die Position der Landesregierung in der Sache. „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass sie auch im digitalen Raum geschützt sind“, sagte er.
Die Spezialisten der Zentralstelle bearbeiten viele Kriminalitätsbereiche im Cyberspace – neben Kinderpornografie, Fälschungsgeschäften, Online-Attacken auf Behörden Angriffe auf Geschäfts- und Netzwerktransaktionen. Betrüger locken Sie mit vermeintlich lukrativen Anlageprodukten auf professionell gestaltete Online-Plattformen.