Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin schließt die angeschlagene North Channel Bank GmbH & Co. KG wegen des Handels mit „Cum-Ex“-Aktien. „Die Bank schreibt chronisch rote Zahlen und hat kein tragfähiges Geschäftsmodell mehr“, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Donnerstag mit.
Die Mainzer Bank wird ab sofort für Kunden geschlossen .Ausgesetzt Zweck ist der Schutz von Vermögenswerten. Die Finanzaufsichtsbehörden haben wegen drohender Überschuldung ein Verbot von Bankverkäufen und -zahlungen erlassen.
«North Channel Bank GmbH & Co. KG hat keine Systemabhängigkeiten. Ihre Notlage stellt daher keine Gefahr für die Finanzstabilität dar“, sagte die Bafin. Zum 30. November vergangenen Jahres verfügte das Institut über eine Bilanzsumme von 123,5 Millionen Euro.
Die rund 500 verbleibenden Einlagen der North Channel Bank sind gedeckt durch die gesetzliche Einlagensicherung, bis zu 100.000 Euro pro Einleger garantiert. Neben Privatanlegern sollen auch einige Kommunen zu den Kunden gehören.
Laut Bafin hat sich die Bank 2012 maßgeblich an sogenannten ” Cum-Ex”-Aktien werden in Dänemark und Belgien während und 2015 gehandelt. Bei solchen Geschäften haben einige Teilnehmer um den Dividendenstichtag sowohl mit («cum») als auch ohne («ex») Dividenden vermarktet. Infolgedessen erstatteten die Steuerbehörden Kapital gar nicht gezahlte Gewinnsteuer.
In diesem Zusammenhang forderten die dänischen und belgischen Finanzbehörden von der Nordstrait Bank Schadensersatz in Höhe von insgesamt 176 Millionen Euro, so die Bafin. Diesen Anforderungen konnte das Institut nicht nachkommen , hielt es die Bafin für “erforderlich, Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität der North Channel Bank GmbH & Co. KG und zur Begrenzung von Risiken zu treffen”.
Die North Channel Bank wurde 1924 in Berlin als Bankhaus Oswald Kruber GmbH gegründet & Co. KG. Im Jahr 2009 erwarb eine Gruppe nordamerikanischer Investoren das Institut, das anschließend in Mainz in North Channel Bank GmbH & Co. KG umbenannt wurde.