Die Coronavirus-Pandemie hat die Musik- und Veranstaltungsbranche erheblich verändert, sagte Ernst Wolfswinkler, Vorsitzender des Bayerischen Volkskulturverbandes (VPBy). In allen Lebensbereichen steigen die Preise und die Veranstalter befinden sich weiterhin in einer schwierigen Situation. Viele Freiberufler, etwa Tontechniker oder Sicherheitskräfte, sind während der Pandemie in andere Branchen abgewandert. Dies wiederum führt zu höheren Löhnen. Wolfswinkler spricht von Preiserhöhungen von 10 bis 40 Prozent.
Außerdem können Ereignisse vor ihrem Eintreten nicht mehr so eindeutig beurteilt werden. Einige Veranstaltungen, deren Ausverkauf bisher garantiert war, müssen nun aufgrund des schlechten Vorverkaufs abgesagt werden. Mit steigenden Kosten steigen auch die Ticketpreise.
Gerade bei kleineren Bühnen besteht die Befürchtung, dass diese aus Kostengründen eingestellt werden müssen und verschwinden. Besonders wichtig sind sie aber für Newcomer, die sich einen Namen machen und Bühnenerfahrung sammeln wollen.
Live-Auftritte sind nicht nur für junge Bands und Musiker wichtig. Auch etablierte Plattenfirmen brauchen eine Bühne, wenn die Plattenverkäufe einbrechen. Bei Streaming-Diensten muss man sehr hohe Zahlen erreichen, um Geld zu verdienen.
Gemeinsam mit anderen Interessenvertretungen vertritt der Bayerische Populärkulturverein die Interessen von Musikern und Veranstaltern und versucht, deren Anliegen anzugehen, indem er Fragen an die Politik stellt und Kontakte zu relevanten Personen knüpft. Bayerischer Kunstminister Markus Blum (CSU) sagte, der Verein habe eine belebende Wirkung auf die Szene und leiste wertvolle kulturpolitische Arbeit. Die Förderung hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt, von rund 350.000 Euro im Jahr 2018 auf knapp 700.000 Euro im Jahr 2022.