Cottbus will durch eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendkriminalität mehr Sicherheit in der Innenstadt schaffen. Zu diesem Zweck sollte die Zahl der Strafverfolgungsbehörden erhöht werden. Zudem müssen Straftaten zeitnah aufgeklärt und aufgearbeitet werden. Dies sind die ersten Schritte, die auf der Stadtsicherheitskonferenz am Donnerstag vereinbart wurden, an der unter anderem 40 Vertreter von Regierung, Polizei, Ordnungsamt, Staatsanwaltschaft und Ausländerbehörden teilnahmen. „Unsere Beziehung ist sehr stark“, sagte Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD).
Hintergrund des ersten Sicherheitsmeetings war die steigende Zahl von Straftaten, insbesondere Raub, Diebstahl und Körperverletzung. Nach Angaben der Stadt sind Gruppen von Jugendlichen mit überwiegend Migrationshintergrund die Tatverdächtigen. Die meisten Opfer waren gleichaltrige Jugendliche unterschiedlicher Nationalität.
Die Stadt setze auf kontinuierliche Strafverfolgung, aber auch auf Prävention und Hilfe, damit junge Menschen wieder in die Gesellschaft finden, sagte Schick. „Wichtig ist, dass wir Zugeständnisse machen und vor allem Orte schaffen, an denen sich junge Menschen treffen können.“ Außerdem müsse mehr für junge Menschen getan werden, die keine Freizeit- und Bildungsangebote finden. Es wird ein neues mehrsprachiges Team aus drei Sozialarbeitern geben, die im Bereich Prävention arbeiten und sich selbst erfolgreich integriert haben.
Nach Angaben von Superintendent Manuel Helbig wird das Ordnungsamt nachmittags und abends für den Stadtverkehr um ein Drittel personell aufgestockt. Der Fokus liegt auch auf dem Alkoholkonsum von Minderjährigen. So werden beispielsweise auch Händler, die E-Zigaretten an Minderjährige verkaufen, genauer unter die Lupe genommen. Sicherheitspartnerschaften mit der Polizei werden gestärkt.
Die Bekämpfung der Jugendkriminalität sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, betonte Oskar Vurgun, kommissarischer Leiter der Polizeidirektion Süd. Um Straftaten schnell aufarbeiten zu können, wurde ein eigens eingerichtetes Ermittlungsteam eingesetzt. Sie arbeitet eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit mit Jugendämtern, Schulbehörden, Ausländerbehörden und Opferschutzorganisationen verstärkt werden.
Sicherheitstreffen in der Innenstadt sind der erste Schritt, weitere regionale Treffen wie Sandow und Schmellwitz werden folgen.