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Corona-Chaos … und kein Ende in Sicht?

Die Inzidenzwerte sind so hoch wie nie. Die Intensivstationen sind an der Grenze der Belastbarkeit. Die Regeln und Bestimmungen ändern sich von Tag zu Tag. Viele Bürgerinnen und Bürger kommen teilweise gar nicht mehr mit, was nun die aktuellen Corona-Verordnungen sind.

Der Traum von Weihnachtsmärkten platzt so langsam …

Die Weihnachtsmärkte, auf die sich alle so sehr gefreut haben, werden nun nach und nach abgesagt. Schweren Herzens verkünden die einzelnen Städte und Kommunen, dass es auch in diesem Jahr keinen Glühwein und weihnachtlichen Lichterglanz geben wird. So müssen sich die Menschen auch in diesem Jahr lediglich nur mit der Weihnachtsbeleuchtung auf den Straßen zufrieden geben. Besonders bitter ist es für die Aussteller, Gastronomen, Handwerker und Künstler, die sich nun das zweite Jahr in Folge der Corona-Pandemie beugen müssen.

Um die Weihnachtsmärkte, die noch stattfinden sollen, wird gebangt und gekämpft. Auch die Zutrittsbestimmungen werden angepasst und erhärtet: Fast überall wird die 2G-Regel gelten, das bedeutet, dass nur geimpfte oder genesene Personen den Glühwein und die weihnachtliche Markstimmung genießen dürfen. Doch angesichts der aktuellen Entwicklungen lässt sich befürchten, dass vermutlich auch in diesem Jahr flächendeckend die Weihnachtsmärkte ausfallen werden.

Immer mehr Einschränkungen für Ungeimpfte

Wer nicht unter die 2G-Regel fällt, spürt nicht nur im Bezug auf den Besuch der Weihnachtsmärkte massive Einschränkungen. Wegen der explodierenden Zahlen visieren viele Bundesländer neben nächtliche Ausgangssperren für Ungeimpfte auch noch die flächendeckende Einführung der 2G-Regel ein: Öffentliche Veranstaltungen, Einzelhandel, Restaurants, Märkte und andere Orte des öffentlichen Lebens dürfen dann nur noch von Geimpften und Genesenen besucht und betreten werden. Im öffentlichen Personenverkehr gilt ab dem 24. November die 3G-Regelung. Die Unternehmen sind verpflichtet den Status ihrer Mitarbeiter zu kontrollieren: Wer sich nicht an die Regeln hält, dem droht eine Kündigung.

Wer sich testen lassen will, braucht Geduld

Schon jetzt sorgt dieser Umstand für Chaos und Unmut bei vielen Menschen. Die Testmöglichkeiten sind nicht überall vorhanden oder schnell zugänglich. In kleineren Orten gibt es keine Teststationen und um diese erreichen zu können, müssen die Menschen Bus oder Bahn fahren. Das wiederum ist nicht möglich, wenn sie keinen Testnachweis haben. Für viele grenzt die Besorgung eines Testnachweises an „mission impossible“. Vor den Testzentren bilden sich gewaltige Warteschlangen, weil bereits in den Morgenstunden viele Menschen sich testen lassen müssen.

Die Testpflicht betrifft auch Kinder und Jugendliche. In manchen Fällen benötigen auch sie einen zusätzlichen Test – zum Beispiel, wenn im Kindergarten jemand positiv getestet wurde, dürfen die Kinder erst den Kindergarten betreten, wenn sie zuvor negativ getestet worden sind. Das bedeutet für die Eltern, dass sie morgens einen großen zeitlichen Aufwand betreiben müssen, um das Kind überhaupt in der Kindertagesstätte abgeben und zur Arbeit gehen zu können.

Auch bei Kinderärzten soll die Testpflicht eingeführt werden. So müssen Begleitpersonen – in dem Fall die Eltern des Kindes – auf Corona getestet werden, und zwar ohne Ausnahme! Selbst, wenn sie einen Genesenen- oder Impfnachweis erbringen. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte in Nordrhein ist über diese Regelung empört und droht sogar mit Schließungen der Arztpraxen. Laut der Landesvorsitzenden des BVKJ Nordrhein, Christiane Thiele, sei diese Aufgabe nicht zu bewältigen. Am Tag kommen bis zu 100 Patienten in eine Arztpraxis und wenn jede Begleitperson auf Corona getestet werden muss, würde keine Zeit für die Behandlung der Patienten bleiben.

Einschränkungen für den Schulunterricht

In der Schule wird ebenfalls regelmäßig getestet. Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler sehen zwar die Notwendigkeit der Maßnahme ein, beklagen jedoch die Einschränkungen, die daraus für den Unterricht resultieren und beschweren sich über den enormen Zeitverlust. Manchmal nehmen die Testungen bis zu einer Unterrichtsstunde in Anspruch. So müssen Arbeiten, Tests, Referate und sonstige Aktionen dementsprechend angepasst werden. Oft sind Lehrerkräfte gezwungen ihre Stunden mit Kollegen zu tauschen, um eine Arbeit mit der Klasse schreiben zu können.

Erwartet uns wieder eine „stille Corona-Weihnachtszeit“?

Aufgrund der steigenden Corona-malen befürchten viele Menschen, dass uns über die Weihnachtszeit ein erneuter Lockdown droht. Die verhärteten Maßnahmen und Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden von einigen Bundesbürgern als notwendig erachtet, andere wiederum können darüber nur noch den Kopf schütteln. Das Vertrauen in die Politik schwindet, die Menschen sind müde und sehnen sich nach etwas Normalität – fast zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie. Bleibt zu hoffen, dass die „stille Corona-Weihnachtszeit“ vom letzten Jahr sich nicht wiederholt.

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