Ein ehemaliger Mitarbeiter einer Familie soll ab Februar vor Gericht gestellt werden, nachdem in einem Pflegeheim in Hildesheim drei Menschen bei einem Coronavirus-Ausbruch ums Leben gekommen waren. Die Hauptverhandlung gegen den 45-Jährigen werde am 21. Februar beginnen, teilte das Amtsgericht Hildesheim am Mittwoch mit. Sie wurde wegen Totschlags in einem Fall und wegen Totschlags und Fälschung in zwei Fällen angeklagt. Der 45-Jährige soll durch Vorlage eines gefälschten Impfausweises eine Doppelimpfung gegen das Coronavirus vorgetäuscht haben. Für diesen Prozess sind vier Folgetermine geplant.
Ende November 2021 durfte die Frau trotz der Infektion ihres Sohnes mit dem Coronavirus zunächst von zu Hause aus weiterarbeiten. Ihr Arbeitgeber erlaubte es, weil er dachte, sie sei doppelt geimpft. Sie soll sich angeblich selbst mit dem Coronavirus infiziert und unbemerkt in einer Kaffeepause zunächst eine Kollegin angesteckt haben. Eine “Infektionskette” soll begonnen haben. Drei Bewohner im Alter von 80, 85 und 93 Jahren starben an dem Ausbruch in ihrem Haus.
Eine rechtsmedizinische Untersuchung ergab laut Anklage, dass eine neue Coronavirus-Infektion die Todesursache des 80-Jährigen war. Bei den beiden anderen Opfern, in denen der 45-Jährige wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagt war, seien andere Ursachen nicht auszuschließen, sagte ein Gerichtssprecher. Die Frau gab zu, ihren Impfausweis gefälscht zu haben, bestritt jedoch die Verantwortung für den Ausbruch des Coronavirus.
Laut Anklageschrift waren insgesamt 3 der Pflegekräfte und Reinigungskräfte infiziert und 11 waren infiziert. Heim des Bewohners. Weil ihr Arbeitgeber wusste, dass die 45-Jährige eine Impfgegnerin war, ließ er sich Informationen über Datum und Chargennummer der Impfstoffe einholen. Das führte dazu, dass es sich laut früheren Quellen der Staatsanwaltschaft um eine Fälschung handeln musste.