Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental konnte seine Aktivitäten im vergangenen Jahr nochmals deutlich ausweiten – bleibt aber aufgrund hoher Kosten unter Druck. Der Umsatz stieg nach vorläufigen Zahlen um rund 17 Prozent auf 39,4 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am späten Dienstag überraschend mitteilte. Die um Sondereffekte bereinigte EBIT-Marge soll jedoch mit 5,0 Prozent um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahr liegen. Das Hannoveraner Unternehmen warnte schon früh vor zusätzlichen Kosten für Energie, Fracht und Material in Milliardenhöhe.
Continental hat bei diesen Werten die Umsatz- und Gewinnziele erreicht – aber die für Investoren wichtigen geplanten Mittelzuflüsse (Free Cash Flow) deutlich verfehlt, da Zahlungen, die bis zum Bilanzstichtag in den Büchern des Konzerns landeten, deutlich verfehlt wurden weniger als erwartet. Continental hat noch keine Angaben zu den Nettoergebnissen gemacht und das Unternehmen wird am 8. März detaillierte Jahreszahlen veröffentlichen.
In letzter Zeit hatte Continental vor allem im Bereich der Automobilzulieferer zu kämpfen, da die weltweite Autoproduktion aufgrund von Teileknappheit und Chinas Covid-Lockdowns, die ins Stocken geraten sind, zurückgegangen ist. Das Umfeld hat sich im vergangenen Jahr verbessert, die Autozuliefersparte ist im vierten Quartal wieder profitabel – auf das Gesamtjahr betrachtet ist aber wieder mit einem kleinen Verlust zu rechnen. Das Reifengeschäft, der Gewinnbringer des Konzerns, entwickelte sich 2022 sogar etwas besser als erwartet und kompensierte damit die Margenschwäche im Plastic-Technologies-Geschäft von ContiTech.