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Container werden häufig als Klassenzimmer genutzt

Container als Klassenzimmer
Container stehen an der Bismarkschule.

Container als temporäre Klassenzimmer gehören an vielen Schulen in Niedersachsen und Bremen zum Alltag. Das ist das Ergebnis einer Zufallsumfrage der Deutschen Presse-Agentur in mehr als 30 Regionen und Städten. So stehen in ländlichen Gebieten wie Hydecrest sowohl Oldenburg und Wilhelmshaven als auch Osnabrück, Hannover, Braunschweig und Wolfsburg oder Luchau-Dannenberg, Graf Bentheim, Diepholz oder Containerhäuser zur Verfügung.

Der einzige im Staat. Im vergangenen Schuljahr kamen knapp 200 Containerhäuser in rund 40 Schulen in Hannover zum Einsatz. Laut Schulentwicklungsplan der Stadt hätten die Schulen „durchweg positive Rückmeldungen“ zu den mobilen Einheiten gegeben. Container seien daher ein „wirksames und geeignetes Mittel“, um kurz- und mittelfristigen Raumbedarf zu decken. In den Zahlen Hannovers sind temporäre Auslagerungen bei kurzfristigen Bauprojekten nicht berücksichtigt.

Container werden derzeit in 20 Schulen in Braunschweig eingesetzt – hauptsächlich für den Unterricht, aber auch als Kindergärten, Toiletten oder für Cafeterien, so die Stadt. Die meisten Container stehen in Grundschulen, nur drei weiterführende Schulen nutzen sie auch.

Im Bezirk Cele verfügen acht der 22 vom Bezirk verwalteten Schulen über Container. Im Schulbezirk Hameln-Pyrmont ist bisher nur eine von neun bezirkseigenen Schulen betroffen, im nächsten Schuljahr kommen jedoch zwei weitere Schulen hinzu. Die Liste ließe sich mit Niedersachsen fortführen. In der Stadt Bremen nutzen etwa ein Drittel der rund 150 Schulen Container – Privat- und Berufsschulen ausgenommen.

Das Niedersächsische Kultusministerium betont, dass der Klassenraum der zentrale Ort der Schule sei. Die Verantwortung liegt bei den Schulbehörden, nicht beim Staat. Aus schulischer und pädagogischer Sicht spricht nichts gegen Container. „Behälter, die heute in Schulen zum Einsatz kommen, sind, zumindest berichten uns Lehrer und Schüler, mittlerweile sehr modern gestaltet und stoßen keineswegs unbedingt auf Ablehnung“, sagte ein Ministeriumssprecher. Design ist bei Schiffscontainern und Schulgebäuden immer wichtig.

Auch die Bildungsallianz GEW lehnt die Containerlandschaft nicht ab. „Containerklassen sind natürlich immer nur eine Übergangsregelung“, sagte Landespräsident Stefan Störmer. „Das zeigt aber, dass die zuständigen Schulträger Geld in die Sanierung des Gebäudes investiert haben oder auch während des Vollzeitausbaus aktiv werden.“

Lernen in der Atmosphäre einer Baustelle kann auch eine Herausforderung sein Symbol der Modernisierung. Tatsächlich sind die allermeisten Container als Übergangslösungen geplant. Diese mobilen Räume scheinen ihren Zweck gut zu erfüllen – und zwar so sehr, dass fünf im Landkreis Schaumburg bereits als dauerhafte Lösungen gelten. Auch die Region Lüchow-Dannenberg teilte mit, die Container würden nun „dauerhafter“ genutzt.

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