Die CDU kämpft um Anreize und neue Technologien, um mehr Klimaschutz mit der Belebung der deutschen Industrie zu verbinden. „Wir wollen, dass die Themen Wirtschaft, Energie und Klima als ein einheitliches Thema verstanden werden“, sagte Parteichef Friedrich Merz nach einer Vorstandssitzung der CDU am Samstag in Weimar.
Der Vorstand hat beschlossen, mehrere Empfehlungen in einer Erklärung abzugeben. Merz stellte klar, dass der Bau neuer Atomkraftwerke nicht dazu gehöre. Nach dem Machtverlust der Bundesregierung will sich die CDU 2023 in mehreren Fragen neu orientieren.
Merz betonte: „Wir wollen und müssen Industrienationen bleiben.“ Das Problem könne vor allem mit marktwirtschaftlichen Instrumenten gelöst werden, nicht immer mit mehr Regulierung. In der Weimarer Erklärung heißt es: „Ohne Klimaschutz kann unsere Wirtschaft nicht wettbewerbsfähig bleiben, aber ohne wettbewerbsfähige Wirtschaft kein nachhaltiger Klimaschutz.“ Klimaneutralität lässt sich nicht allein durch die Vermeidung von Kohlendioxidemissionen erreichen, sie müssen gespeichert und genutzt werden . Merz setzt sich für eine „CO2-Kreislaufwirtschaft“ ähnlich der Abfallverwertung ein.
Neues Atomkraftwerk?
Der Neustart des Energiekurses verlief nicht sehr gut. Merz sagte, er habe ausdrücklich um ein ausführliches Gespräch gebeten. „Das haben wir getan.“ Ein halber Satz im Erklärungsentwurf, auch „unparteiische Überprüfung des Baus modernster neuer Kernkraftwerke“ genannt, hat mitunter für Empörung gesorgt. Auch Merz stellte klar: „Wir sind nicht dafür, neue Atomkraftwerke zu bauen.“ In dem verabschiedeten Wahlprogramm plädiert die CDU dafür, „die Forschung und Entwicklung der nächsten Generation der Kernenergie fortzusetzen“.
Der Jahresauftakt der CDU war etwas überschattet von der umstrittenen Einwanderungsfrage – und die wurde von der CDU selbst vorangetrieben. Nach den Silvester-Krawallen in der Hauptstadt fordert die Kampagne Union Berlin, die eine Reihe von Fragen ausgelöst hat, auch die Namen von Verdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Merz selbst führte daraufhin die Formel des „kleinen Paschas“ in die Debatte um die schulische Integration ein.
Das Gleichgewicht und der Ton des Migrationsprozesses wurden innerhalb der Partei diskutiert, und es gab Kritik an den Weimarer Äußerungen von innen. Merz sagte, dass „es zwei, drei Wortmeldungen gab“ und dass „über dieses Thema überhaupt nicht diskutiert wurde“. Er wünsche sich von ganzem Herzen, dass Menschen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, nicht wie Menschen behandelt werden, die „nicht handeln können und nicht handeln wollen“. Genau das hat er selbst gesagt. „So waren die türkischen Bäcker in der Sonnenallee in Berlin von diesen Unruhen genauso betroffen wie alle anderen auch.“
Grundplan soll überarbeitet werden
Generell hofft die CDU, dabei zu sein Die gleiche Position wie Merz Machtverlust würde die Bundesregierung auch in anderen Bereichen “up to date” machen, sagte er. In diesem Jahr schreiten die Vorbereitungen für eine neue Grundversorgung voran und werden 2024 abgeschlossen. Die jetzige ist von 2007. Ein Schwerpunkt liegt nun auf der Wirtschaftspolitik, die die CDU als sinkende Leistungsfähigkeit sieht. Die Neuausrichtung sollte aber auch soziale Themen wie die Altersvorsorge ansprechen. Die Ansichten der Basis werden durch einen Fragebogen eingeholt, der im März an alle Mitglieder verschickt wird. Generalsekretär Mario Czaja plant vier Regionalkonferenzen, die in einen Bundeskongress am 16. und 17. Juni in Berlin münden.
Für Merz bringt seine einjährige Amtszeit als Parteivorsitzender Ende Januar 2023 auch emotionale Prüfungen bei drei Landtagswahlen mit sich: Nach der Wiederholung der Bundestagswahl in Berlin am 12. Februar gilt dasselbe für die Bundestagswahl in Bremen und Hessen, wo der neue Bundeskanzler Boris Rhein die CDU-Hochburg verteidigen will. Merz verweist gerne auf die Ermittlungen des Bundes, in denen die Gewerkschaft federführend ist, und distanziert sich ausdrücklich von der Partei der SPD-Kanzlerin. CDU und CSU machen derzeit 27 Prozent des ZDF-„Politbarometers“ aus, das laut Merz noch ausgebaut werden kann. Die CDU fällt nach 16 Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) bei der Bundestagswahl 2021 mit 24,1 Prozent an die Opposition mit der schlechtesten Zustimmung.