Der Vorschlag der CDU-Landtagsfraktion für eine bessere Personalausstattung in Kindergärten findet Zuspruch bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Der Vorschlag für einen verbesserten Personalschlüssel sei ein Schritt in die richtige Richtung, erklärte die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Bettina Löbl am Mittwoch in einer Mitteilung. Aus Gewerkschaftssicht muss die CDU dem aber auch Taten folgen lassen. Löbl forderte die CDU auf, ihren Vorschlag in die Verhandlungen zum Landeshaushalt 2024 einzubringen.
Die CDU schlägt in einem Papier zur frühkindlichen Bildung vor, die Zahl der Kinder, die eine Erzieherin oder ein Erzieher jeweils betreut, zu verringern. Bei Kindern über drei Jahre sollen es mittelfristig nur noch zehn Kinder je Erziehungskraft sein, in jüngeren Jahrgängen nicht mehr als sechs Kinder. Bisher sieht das Thüringer Kindergartengesetz vor, dass sich bei den Dreijährigen ein Erzieher um zwölf Kinder kümmert, bei den Vierjährigen sind es 14 Kinder und bei Fünfjährigen bis zur Einschulung 16.
Auch Linke, SPD und Grüne wollen eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels bei den Drei- bis Sechsjährigen – sie ist Teil eines Entwurfs zur Änderung des Kindergartengesetzes. Allerdings hatte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen jüngst gesagt, dass ihm dafür das Geld fehle.
Die CDU geht in ihrem Papier von einem Einstellungsbedarf bei Erzieherinnen und Erziehern von etwa 1300 pro Jahr bis 2030 aus. Um diesen Personalbedarf zu decken, sollten nach den Vorstellungen der CDU die Ausbildungskapazitäten kurzfristig und stufenweise erhöht werden.
Der Linke-Landtagsabgeordnete Torsten Wolf forderte die CDU auf, sich konstruktiv in die Haushaltsverhandlungen einzubringen. «Die CDU sollte sich nicht als Ankündigungsweltmeister profilieren wollen», erklärte der Bildungspolitiker am Mittwoch.