Nach dem Rücktritt des früheren Bremer CDU-Chefs Carsten Meyer-Heder will die Partei bei einem Sonderparteitag Ende November einen neuen Landesvorsitzenden bestimmen. Das beschloss der CDU-Landesvorstand bei einer Sitzung am Montagabend. «Wir waren uns nach ausführlicher Beratung völlig einig, dass ein Sonderparteitag mit ausreichendem Vorlauf noch in diesem Jahr die richtige Antwort auf die aktuellen Fragen ist», teilte der stellvertretende Landesvorsitzende Jens Eckhoff mit. Der Sonderparteitag wurde für den 27. November einberufen.
Zwei Gründe gaben demnach den Ausschlag für einen solchen Sonderparteitag und nicht dafür, den turnusgemäßen Wahlparteitag im Mai abzuwarten. Zum einen stünden ab Januar bereits Vorbereitungen und Aufstellungsversammlungen in den Stadtbezirksverbänden für die Europawahl an. «Zweitens sehen wir, dass die Regierung Bovenschulte den Schlendrian der letzten Jahre trotz immer größer werdender Probleme nahtlos fortsetzt», sagte Eckhoff. Neben der Oppositionsarbeit in der Bürgerschaft sei die CDU daher auch auf Landesebene gefordert, als Partei Rede und Antwort zu stehen.
Meyer-Heder war Ende September nach Äußerungen über die AfD als Landesvorsitzender zurückgetreten. In einem zuvor veröffentlichten Video-Ausschnitt hatte Meyer-Heder eine Zusammenarbeit mit der AfD auf kommunaler Ebene nicht ausgeschlossen. Er stellte sich damit gegen die Linie seiner Partei.
Danach hatte Meyer-Heder gesagt, er habe Aussagen zur AfD gemacht, die eine völlig andere Wirkung in der Öffentlichkeit erzeugt hätten, als er beabsichtigt habe. Meyer-Heder war seit Juni 2019 Landesvorsitzender der Bremer CDU.