Dirk Stettner, Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion in Berlin, forderte angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen weitreichende Maßnahmen. „Alle Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge im Land Berlin sind an ihre Grenzen gestoßen“, sagte Stettner der dpa. „Die Menschen in Berlin und vielen Städten fragen sich, was als nächstes zu tun ist. Manche haben den Eindruck, dass alles für die Flüchtlinge getan wird und nichts für sie. Das können wir nicht akzeptieren.“ Die Bundesregierung muss endlich handeln.
Die Realität ist, dass die Zahl der Ankünfte kontrolliert werden muss, wenn nicht europaweit, dann zumindest landesweit. „Das bedeutet, dass wir bei Abschiebungen konsequenter vorgehen und die Grenzkontrollen wieder verschärfen müssen“, sagte Stettner. „Wenn du keine Hoffnung auf ein Bleiben hast, hättest du gar nicht erst nach Deutschland kommen dürfen.“
Nur die Bundesregierung kann das Problem an der Wurzel packen, während Berlin nur die Symptome behandeln kann. „Wenn wir eine Situation wie 2015/2016 verhindern wollen, müssen wir sofort handeln“, forderte der CDU-Politiker. Dazu gehörte, die Kapazitäten der Großunterkünfte in Berlin Tegel und Tempelhof schnellstmöglich auszubauen. Stettner sagte: „Das kann bedeuten, für kurze Zeit Zelte aufzustellen, damit niemand draußen schlafen kann.“
Mittel- bis langfristig werden mehr sogenannte Zelte für Flüchtlinge benötigt. Modulare Unterkunft. „Sie haben den großen Vorteil, dass vorgefertigte Bauteile wie ein Baukastensystem zusammengesetzt werden können und daher viel schneller fertiggestellt werden können als herkömmliche Bauweisen“, sagte Stettner. „Wir müssen jetzt anfangen.“
Es muss auch darüber nachgedacht werden, wie Flüchtlinge die Möglichkeit haben, für sich selbst zu sorgen. „Selbstverständlich müssen Flüchtlinge auch über realistische Aufenthaltsperspektiven nachdenken. Viele wollen arbeiten, viele dürfen aber leider nicht arbeiten“, kritisierte Stettner. „Menschen, die nicht arbeiten wollen, dürfen kein Bleiberecht haben.“
„Wir stehen an einem Scheideweg“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende. Viele sind zunehmend besorgt über die Unterwanderung von außen. „Wir können sie aufgrund ihrer Emotionen nicht als Radikale bezeichnen.“
Nach Angaben des National Office for Refugees (LAF) ist die Kapazität der Unterkünfte „nahezu null“. Knapp 32.000 Sitzplätze sind belegt und lediglich 274 Plätze sind unbesetzt. Die Refugee Resettlement and Integration Task Force wird sich am Dienstag mit diesen Herausforderungen befassen.