Tobias Koch, Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion, sagte, die Finanzlage des Landes sei deutlich schlechter als während der neuen Corona-Pandemie. „Wir merken jetzt, dass die Auswirkungen des ukrainischen Angriffs viel gravierender sind und uns härter treffen als während der Pandemie“, sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur. „Wir stehen vor einer schweren Wirtschaftskrise.“
Die Landesregierung arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung. Der seit Steuerschätzungen bekannte Haushaltsdefizit beträgt rund 500 Millionen Euro. „Es muss jetzt schließen, das geht nicht so einfach von heute auf morgen. In diesem Land gibt es keine Spareribs.“ „Wir hatten gute Jahre, aber auch in den guten Jahren konnten wir im Grunde nur ein kleines Defizit der letzten Jahrzehnte ausgleichen.“ Im Vergleich zu vielen anderen Bundesländern ist Schleswig-Holstein in weiten Teilen des Steinlandes unterfinanziert .
Koch kündigte an, dass der Haushaltsentwurf erst Ende dieses Jahres vorliegen werde. Es soll zwei Monate später als ursprünglich geplant im März stattfinden. Der nächste Steuervoranschlag ist im November fällig. Die Fraktionsführer machten große Hoffnungen zunichte. „Es könnte auch wieder schlimmer werden.“
Laut Koch sind die Möglichkeiten des Landes, mehr Geld zu verdienen, sehr begrenzt. Lediglich die Grunderwerbsteuer wird vom Staat festgelegt und liegt mit 6,5 % bereits auf dem höchsten Niveau des Landes. „Steuererhöhungen können wir ausschließen.“ Ziel sei es nicht, in allen Bereichen einfallslos einzusparen, sondern zu schauen, welche Bereiche priorisiert werden, und diese dann von Kürzungen auszunehmen. „Einzelne Bezirke kann ich im Moment aber nicht vorab benennen, sondern erst, wenn das Gesamtkonzept vorliegt.“ Klar sei aber, dass es der CDU besonders schwerfallen werde, die Ausgaben für die Innere Sicherheit und die Polizei zu kürzen.