Der derzeitige künstlerische Leiter der Berlinale, Carlo Chatrian, wird das Festival nach der Ausgabe im nächsten Jahr verlassen. Das gab der Italiener am Samstag in einem persönlichen Statement auf der Berlinale-Website bekannt. „Ich dachte, dass die Beibehaltung eines Teils des Festivals die Kontinuität gewährleisten würde, aber in der jetzt vorgestellten neuen Struktur ist klar, dass die Voraussetzungen für eine Weiterführung als künstlerischer Leiter für mich nicht mehr gegeben sind“, hieß es in der Erklärung. Ein Sprecher des Festivals bestätigte, dass Chatrian sich in dem neuen Konzept keine andere Rolle als das Management zuzuschreiben sieht.
Am Donnerstag kündigte Kulturstaatsministerin Claudia Rose (Grüne) an, dass die Berlinale nicht mehr von einer Doppelspitze, sondern von einem künstlerischen Leiter geleitet wird. Darüber hinaus wurde versprochen, dass Chatrian im Berlinale-Team bleiben würde. Diese Aussicht wurde nun zunichte gemacht. Chatrians Ansprache am Samstag endete mit den Worten: „Die nächste Ausgabe des Festivals wird daher das Ende dieser reichen Reise sein.“
Chatrian (51) hat gemeinsam mit Mariette Rissenbeek die Berlinale (66) geleitet den letzten Jahren. Das erste dieser beiden Berlinale-Festivals fand gerade im Jahr 2020 statt, als die ersten Meldungen über die Ausbreitung des Coronavirus die Runde machten. Das Festival 2021 ist in zwei Termine unterteilt. Bis 2022 werden die Kinos nur noch halb voll sein.
Kurz nach Ende des Festivals 2023 wurde bekannt gegeben, dass Riesenbeck ihren Vertrag als Festivalleiterin nicht verlängern wird. Ein Sprecher von Kulturstaatsminister Ross sagte am Donnerstag, dass die Doppelspitze zusammenarbeiten solle, um die bevorstehenden 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin zu Ende zu bringen, und dass die neue Leitung dann mit der Arbeit beginnen solle.