Die Caritas im Norden hat sich besorgt über die vom Bund geplanten Kürzungen bei Sozialausgaben geäußert. Betroffen seien Bereiche wie Kinder- und Jugendhilfe, Freiwilligendienste, Pflege oder die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen. In einer am Freitag in Schwerin verbreiteten Mitteilung warf der regionale Caritas-Direktor Matthias Timmermann der Ampel-Koalition vor, die absehbaren Folgen solcher Streichungen außer Acht zu lassen.
«Wer Ausgaben in das soziale Netz kürzt, verspielt Vertrauen und treibt die Menschen in die Arme derjenigen, die die Grundwerte unserer Demokratie bedrohen», warnte Timmermann. Soziale Ausgaben müssten als Investitionen in die Zukunft gesehen werden und nicht als Belastung. Die Wahlergebnisse in Hessen und Bayern zeigten, dass die Menschen verunsichert seien und Ängste um ihre Zukunft hätten.
Timmermann forderte andere Schwerpunktsetzungen bei der Mittelverteilung. «Es ist bedauerlich, dass gute Ansätze wie das Deutschland-Ticket gefährdet sind, während klimaschädliche Subventionen unangetastet bleiben. Dabei könnten diese Mittel für soziale Ausgaben genutzt werden», erklärte Timmermann. Er mahnte eine Wohnungsoffensive in Norddeutschland an, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken. «Zum Wohle des Gemeinwesens fordern wir mehr Mut zur Menschlichkeit», betonte Timmermann.
Die Caritas ist der katholische Verband der Wohlfahrtspflege. Im Norden beschäftigt sie nach Angaben eines Sprechers etwa 2000 Mitarbeiter, die in mehr als 180 Einrichtungen und Diensten tätig sind. Dazu gehören Kindergärten, Pflegeeinrichtungen und Beratungsstellen. Zudem seien etwa 6000 Menschen im Norden ehrenamtlich für die Caritas aktiv.