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Bürgermeister von Frankfurt (Oder) verlässt die Linkspartei

Der Schritt kommt nicht überraschend, trifft aber die Linkspartei nach ihrer Niederlage bei der Europawahl und vor der Landtagswahl hart. Frankfurts Oberbürgermeister Wilke gibt seine Parteimitgliedschaft auf und erklärt, warum.

Rene Wilke, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder).
Rene Wilke, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder).

Die Linke - Bürgermeister von Frankfurt (Oder) verlässt die Linkspartei

Der Bürgermeister von Frankfurt (Oder), René Wilke, hat sich nach 24 Jahren aus der Partei Die Linke zurückgezogen, aufgrund wachsender Meinungsverschiedenheiten mit der bundespolitischen Ausrichtung der Partei auf wesentlichen Fragen. In seinem Rücktrittsstatement, das der Deutsche Presse-Agentur am Sonntag zur Verfügung gestellt wurde, schrieb Wilke, dass „das innere Seilgehen mir nicht mehr tragbar ist.“ Das wurde während der Diskussion zum ZDF-„Markus Lanz“-Show im März und den Reaktionen innerhalb und außerhalb der Partei deutlich geworden. Das Thema waren Angriffe und Übergriffe auf kommunalpolitische Vertreter.

Ein prominenter Linke-Politiker geht

Ein prominenter und wichtiger lokaler Politiker geht aus der Linke aus, nur wenige Wochen vor der Landeswahl. Wilke betonte: „Ich gehe ohne Rancor auf und bin der gemeinsamen Zeit und den vielen Dingen, die ich zusammen mit den Mitgliedern der Linke in den letzten 24 Jahren gestaltet habe, sehr dankbar.“ Er danke dem Landesvorsitzenden Sebastian Walter, den er als Anker und vertrauenswürdigen Vertreter der Partei beschrieb.

Die Linke erlitt in Brandenburg drastische Verluste bei den Europawahlen und den Kommunalwahlen im Vergleich zu 2019. Eine Woche zuvor trat der brandenburgische Landtagsabgeordnete Marlen Block aus der Linke aus Enttäuschung aus.

Keine Parteiwechsel im Blick

Der Bürgermeister von Frankfurt Oder plant, weiterhin im Amt zu bleiben. „Ich werde sehr eng mit der Fraktion im Stadtrat zusammenarbeiten“, schrieb er in seinem Statement. Als er fragt, ob er in der Zeit aktuell eine neue Partei vor sich sieht, antwortete er: „Nein.“ Wilke hat seinem Rücktritt der örtlichen Linke-Fraktion am Samstag mitgeteilt.

Wilke wählte das Timing sorgfältig aus: „Ich habe diesen Schritt nach der kommunalen Wahl absichtlich verzögert, um der Partei unnötigen Schaden zu vermeiden“, schrieb er in seinem Statement. Wilke hatte bereits längere Zeit die Kurs der Linke in der Bundesregierung kritisiert und das öffentlich gemacht. „Ich bin politisch nicht mehr mit der bundespolitischen Partei ausgerichtet“, erzählte er dem Märkischen Oderzeitung im Mai.

Die Deutsche Presse-Agentur meldete Wilkes Rücktritt am Sonntag und berichtete von Unzufriedenheit innerhalb der Linke über seinen Abschied. Die nächste Landeswahl in Brandenburg wird die Linke mit den jüngsten Rücktritten, darunter Wilke aus Frankfurt (Oder) und Block aus Brandenburg, konfrontiert. Nach seinem Rücktritt ist Wilke erwartet, weiterhin als Bürgermeister von Frankfurt (Oder) amtieren zu dürfen, trotz politischer Meinungsverschiedenheiten mit der Linke. Wilkes Rücktritt erfolgt in der Zeit wachsender Unzufriedenheit mit der Leistung der Linke in den Europawahlen und den Kommunalwahlen in Brandenburg, wo bedeutende Verluste eingetreten sind. Während der ZDF-„Markus Lanz“-Show hat Wilke öffentlich seine Meinungsverschiedenheiten mit der Partei-Behandlung von Angriffen und Übergriffen auf kommunalpolitische Vertreter geäußert, was innerhalb der Linke Spannungen auslöste.

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