Bürgermeister Frank Mentrup traf sich mit Aktivisten zu Gesprächen, nachdem er in einer Karlsruher Fußgängerzone Bäume besetzt hatte, die gefällt werden sollten. Obwohl sich der SPD-Politiker am Dienstag zuversichtlich zeigte und von gemeinsamen Zielen und gegenseitigem Respekt sprach, sagte David Liedtke von „Karlsruher Platanen Bleib!“, die Gruppe werde sich weiterhin kritisch mit der Stadtaktion befassen. Allerdings sollten noch keine Bäume besetzt sein. „Vorerst auf Eis gelegt.“
Der Bergahorn wird auf Beschluss des Stadtrats gefällt und durch einen wetterfesten Baum ersetzt. Künftig wird es 86 Bäume statt bisher 48 geben. Um eine bessere Versorgung mit Baumwurzeln zu ermöglichen, wird der Untergrund zu sogenannten Schwammstädten umgestaltet und die Oberfläche so verändert, dass Wasser auch bei starkem Regen durch Spalten versickern und gespeichert werden kann.
Aktivisten klettern Mitte August auf Bäume, um gegen die Abholzung zu protestieren. Sie reisten nach drei Tagen ab.
Mentrup gab bekannt, dass die Ergebnisse der Root-Umfrage Ende September/Anfang Oktober verfügbar sein werden. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Untergrund-Ultraschallanalyse und die Auswertung der ausgegrabenen Bäume. Litke sagte, die Gruppe wolle die Ergebnisse abwarten und auf der Grundlage der wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber diskutieren, wie es weitergehen solle.
Der Rathauschef hofft auf einen weiteren Austausch mit Aktivisten. Gemeinsam kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Bürger stärker über Klimaschutzthemen informiert und aktiver einbezogen werden müssen. Dabei geht es um Baumpatenschaften, Fassadenbegrünungen und Bürgerenergiegenossenschaften. Liedtke sagte, es sei zwingend notwendig, konkret zu sagen, was die Stadt plane und umsetze.