Eine Koalition namens „Glasfaserland Niedersachsen“ fordert die Landesregierungen auf, den Breitbandausbau weiterhin finanziell zu unterstützen. Aufgrund der schwierigen Haushaltslage wird das Land im nächsten Jahr die Förderung von schnellerem Internet einstellen. Nach Ansicht einer Koalition aus Kommunen, Wirtschaft und Gesellschaft könnte dies den Breitbandausbau in den Kommunen bremsen, wie die Koalition am Freitag mitteilte.
„Das ist für uns inakzeptabel“, sagte der Präsident, der niedersächsische Landtagsabgeordnete Sven Ambrosi (SPD). Um mehr Geld vom Bund für den Ausbau zu bekommen, müssen die Kommunen nun den 25-Prozent-Anteil des Landes an der Finanzierung übernehmen. „Das können wir nicht machen, weil sich die Finanzlage der Kommunen stark verschlechtert, was wirklich besorgniserregend ist“, sagte Ambrosi.
Wenn die Kofinanzierung zwischen Kommunen und Landesregierung nicht gelingt, wird Niedersachsen das nicht tun Weg, dieses Ziel zu erreichen. Für den Glasfaserausbau werden keine Bundesmittel mehr angenommen. „Unternehmen ohne Glasfaseranschluss bleiben auf der Strecke“, warnte Monika Scherf, Geschäftsführerin der Niedersächsischen Industrie- und Handelskammer. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums betonte jedoch, dass der Glasfaserausbau in Niedersachsen nicht aufhören werde . Im bundesweiten Vergleich liegt Niedersachsen beim Glasfaserausbau weit vorne. Der geförderte Ausbau macht lediglich zehn Prozent des Breitbandausbaus aus. Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) kündigte an, dass er die Telekommunikationsunternehmen beim Ausbau stärker in die Verantwortung nehmen wolle.
Die Bewerbungsfrist für Fördermittel des Bundes (mehr als 1 Milliarde Euro bundesweit) endet Mitte des Jahres – Oktober. Das Wirtschaftsministerium kündigte an: „Wir werden uns mit den Kommunalverbänden noch einmal zusammensetzen, um die Lage noch einmal zu besprechen.“