Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin gilt international als Symbol von Freiheit und Einheit. Der Bundestag dokumentiert mit einer Ausstellung die wechselvolle Geschichte des Originals von 1793. Im Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus ist das Kooperationsprojekt der Gipsformerei der Staatlichen Museen, des Landesdenkmalamtes und des Bundestages von Freitag an bis zum 31. März zu sehen. Die Ausstellung führt von der Entstehung der Quadriga über ihre Zerstörung und Nachbildung bis in die Gegenwart.
Das 1793 auf dem Brandenburger Tor installierte Original stammt von Johann Gottfried Schadow (1764-1850), Begründer der Berliner Bildhauerschule des Klassizismus. 1806 ließ Napoleon die vier Pferde nebst Wagen und Siegesgöttin nach Paris verfrachten, wo sie einen Triumphbogen zieren sollten. Acht Jahre später kehrte die Quadriga nach Berlin auf ihren Platz zurück. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gruppe weitgehend zerstört.
1957 wurde die Quadriga rekonstruiert, Basis dafür war eine Gipsabformung, die 1942 vom zwischenzeitlich restaurierten Original abgenommen worden war. Daraus erschuf die Gipsformerei ein Gipsmodell, das auch als Vorlage für die bis heute auf dem Brandenburger Tor zu sehende Rekonstruktion aus getriebenem Kupfer diente.
In einer Schauwerkstatt hatten Experten der Gipsformerei zuletzt aus mehreren Hundert Einzelteilen die Formen rekonstruiert, auf deren Grundlage die heute zu sehende Fassung entstand.